Über eine Stunde saßen 190 Passagiere in einem Flugzeug in Antalya fest, das nach Münster fliegen sollte. Dies ergaben Recherchen des WDR. Die extremen Bedingungen an Bord und der Mangel an Unterstützung sorgten für erhebliche Unannehmlichkeiten und Gesundheitsrisiken.
Während des Wartens stieg die Temperatur in der Kabine auf 50 Grad. Passagiere erhielten erst spät Hilfe und litten unter den extremen Bedingungen. Drei Kinder und zwei Erwachsene verloren kurzzeitig das Bewusstsein aufgrund der Hitze und des Mangels an Wasser und Informationen.
Ein Passagier äußerte, dass menschliches Versagen die Ursache des Vorfalls war, während der Pilot von einem „technischen Defekt“ sprach. Die fehlende klare Kommunikation seitens der Crew verschärfte die Situation weiter. Passagiere hatten keine Informationen, kein Wasser und keine Hilfe von der Crew, was die Unzufriedenheit und Frustration verstärkte.
Nach über einer Stunde rollte der Flieger zurück zum Terminal. Die Passagiere konnten später mit einem Ersatzflieger nach Münster fliegen. Trotz der verspäteten Abreise erreichten sie schließlich ihr Ziel, jedoch nicht ohne erhebliche Unannehmlichkeiten.
Nach der Rückkehr nach Münster organisierten sich rund 100 Passagiere in einer WhatsApp-Gruppe, um ihre Erfahrungen zu teilen und mögliche rechtliche Schritte zu diskutieren. Die Fluggesellschaft entschuldigte sich mit einem Standardbrief, ging jedoch nicht auf Regress-Forderungen ein, da die Türkei kein Mitglied der EU ist und somit andere rechtliche Rahmenbedingungen gelten.
Den betroffenen Passagieren ging es hauptsächlich darum, dass so etwas nicht wieder passiert. Die extremen Bedingungen und der Mangel an Unterstützung im Flugzeug zeigten deutliche Mängel im Krisenmanagement der Fluggesellschaft. Es ist von größter Wichtigkeit, dass Fluggesellschaften ihre Passagiere nicht nur sicher, sondern auch menschenwürdig behandeln, besonders in Notfällen.