Mehr als zwei Drittel der Stimmberechtigten im Kreis Höxter lehnen den Nationalpark Egge ab. Aufgrund dieses eindeutigen Bürgervotums wird der Kreis Höxter keine Bewerbung für einen Nationalpark beim Land NRW einreichen. In den vergangenen Wochen konnten Bürger und Bürgerinnen in den Kreisen Höxter und Paderborn per Post über die Bewerbung abstimmen.
Im Kreis Höxter stimmten 66,3 Prozent gegen die Bewerbung für einen Nationalpark. Die Wahlbeteiligung lag bei fast 60 Prozent, was ein starkes Interesse an der Abstimmung zeigt. Der Landrat freute sich über die hohe Wahlbeteiligung und sah den Kreistagsbeschluss bestätigt, der sich bereits im Voraus gegen den Nationalpark ausgesprochen hatte.
Die Grünen und der Naturschutzbund NRW (NABU) zeigten sich enttäuscht über das Ergebnis. Die Grünen fordern nun, dass die Nationalparkgegner ihr „Ja zur Natur“ in konkrete Taten umsetzen. Der stellvertretende Vorsitzende des NABU NRW hofft weiterhin auf ein positives Abstimmungsergebnis aus dem Kreis Paderborn.
Falls der Kreis Paderborn für den Nationalpark stimmt, kann er sich auch ohne den Kreis Höxter bewerben, allerdings nur für die Paderborner Flächen. Das Ergebnis der Abstimmung im Kreis Paderborn wird am kommenden Dienstag, den 18. Juni, bekanntgegeben. Diese Entscheidung könnte die Zukunft des Nationalparkprojekts maßgeblich beeinflussen.
Die Abstimmung erfolgte in den letzten Wochen per Post, um allen Bürgern und Bürgerinnen die Teilnahme zu ermöglichen. Der Kreis Höxter hatte im Vorfeld intensive Diskussionen und Informationsveranstaltungen durchgeführt, um die Bevölkerung umfassend zu informieren. Trotz der Ablehnung im Kreis Höxter bleibt die Möglichkeit einer Bewerbung für einen Nationalpark in der Region bestehen, abhängig vom Ergebnis im Kreis Paderborn.
Die Zukunft des Nationalparkprojekts Egge bleibt ungewiss. Sollte der Kreis Paderborn dem Nationalpark zustimmen, könnten die Paderborner Flächen dennoch als Nationalpark ausgewiesen werden. Dieses Szenario würde jedoch ohne die Beteiligung des Kreises Höxter erfolgen. Die kommenden Tage und die Bekanntgabe des Abstimmungsergebnisses in Paderborn werden entscheidend sein für das weitere Vorgehen.