
Greven. Am Mittwoch fiel der Polizei Münster auf der A1 bei Greven ein roter Ferrari auf. Der Sportwagen war in Fahrtrichtung Bremen mit einer Geschwindigkeit von 169 km/h unterwegs – obwohl an dieser Stelle nur 100 km/h erlaubt waren. Die Überschreitung von 69 km/h blieb nicht unbemerkt: Die mobile Geschwindigkeitsüberwachung reagierte sofort.
Was zunächst nach einem gewöhnlichen Tempoverstoß aussah, entpuppte sich bei genauerem Hinsehen als brisanter Fall mit gleich mehreren Verstößen. Denn der Ferrari trug ein manipuliertes norwegisches Kennzeichen.
Das auffällige Kennzeichen mit persönlichem Namenskürzel weckte schnell das Misstrauen der Beamten. Solche Individualisierungen sind in Norwegen nicht zulässig. Eine genauere Prüfung des Nummernschilds bestätigte den Verdacht: Es handelte sich um ein gefälschtes Kennzeichen. Die Beamten stoppten den Ferrari kurz darauf auf einem Parkplatz bei Greven und kontrollierten den Fahrer.
Der 58-jährige Fahrer mit norwegischer Staatsangehörigkeit zeigte sich wenig kooperativ. Doch die Beweislage war eindeutig. Die Polizei Münster stellte die gefälschten Kennzeichen sicher und untersagte zunächst die Weiterfahrt.
Um seine Reise fortsetzen zu dürfen, musste der Fahrer eine Sicherheitsleistung im vierstelligen Bereich entrichten. Erst nachdem die regulären, echten norwegischen Kennzeichen am Fahrzeug angebracht waren, durfte er weiterfahren. Die Polizei leitete ein Verfahren wegen Kennzeichenmissbrauchs sowie wegen erheblicher Geschwindigkeitsüberschreitung ein. Ob dem Fahrer auch ein Fahrverbot in Deutschland droht, wird nun geprüft.
Immer wieder versuchen Autofahrer, sich durch manipulierte Kennzeichen einen Vorteil zu verschaffen – sei es aus Gründen der Anonymität, zur Umgehung von Verkehrsregeln oder schlicht aus Eitelkeit. Besonders auf Autobahnen kommt es dabei zu brisanten Kombinationen: Raserei trifft auf Rechtsbruch.