
Münster. Für Samstag, den 19. Juli 2025, hat das Bündnis „Keinen Meter den Nazis“ mehrere Protestveranstaltungen gegen einen angekündigten Aufmarsch der rechtsextremen Partei „Die Heimat“ in Münster angemeldet. Bereits zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit wollen Neonazis durch die Innenstadt ziehen. Die geplante Gegendemo in Münster am 19. Juli soll ein deutliches Zeichen gegen rechte Ideologien setzen – organisiert von zivilgesellschaftlichen Gruppen, Parteien und Einzelpersonen.
Die Koordination der Proteste sieht drei zentrale Kundgebungen vor, die entlang der Route des rechten Aufmarschs stattfinden sollen. Sie beginnen zu folgenden Zeiten:
12:00 Uhr: Hauptbahnhof
13:00 Uhr: Hafenstraße (Gleis 22)
13:10 Uhr: Ludgerikreisel
Alle Veranstaltungen sind laut dem Bündnis bis in die Abendstunden angemeldet und als sichtbare Gegengewichte zum Aufmarsch konzipiert. Ziel sei es, durch friedliche Präsenz und klare Botschaften die Straßen nicht den Rechten zu überlassen. Die Organisatorinnen und Organisatoren rufen alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich zu beteiligen.
Bereits am 5. Juli 2025 hatte die gleiche Partei mit etwa 130 Teilnehmern denselben Streckenverlauf genutzt. Damals waren über 2500 Gegendemonstrierende vor Ort und sorgten für eine lautstarke, friedliche Atmosphäre. Die Polizei hatte das Viertel rund um den Hauptbahnhof weiträumig abgeriegelt, was zu spürbaren Einschränkungen für den öffentlichen Verkehr und das Geschäftsleben führte.
Die erneute Anmeldung des Aufmarsches sorgt nun wieder für Diskussionen. Das Bündnis sieht die Wiederholung als klare Provokation und will erneut entschlossen reagieren.
„Münster bleibt unbequem für Nazis“, heißt es in der aktuellen Pressemitteilung des Bündnisses. Sprecherin Liza Schulze-Boysen verweist auf den bewussten Umgang der Stadt mit rechten Aktivitäten. Man habe früh aus den Fehlern anderer Städte gelernt und rechten Gruppierungen nie Raum zur Etablierung gegeben. Die Gegendemo Münster am 19. Juli sei deshalb ein notwendiger Schritt, um diese Linie fortzuführen.
Auch Sprecher Carsten Peters betont die Bedeutung der Mobilisierung: „Wir stellen uns breit auf, wir werden sichtbar sein. In Kneipen, Läden und im öffentlichen Raum ist unsere Botschaft klar.“ Gleichzeitig fordert er von Polizei und Verwaltung, den Aufwand solcher rechtsextremen Aufmärsche kritisch zu hinterfragen – insbesondere mit Blick auf die Einschränkungen für die Stadtgesellschaft.