Ahlen/AI. Ein 30-jähriger Mann aus Hamm hat am Freitagvormittag für einen außergewöhnlichen Polizeieinsatz in Ahlen gesorgt. Der Patient war zuvor ohne Erlaubnis aus dem örtlichen Krankenhaus geflohen – obwohl er sich laut Angaben der Polizei in einem Zustand befand, der als lebensgefährlich galt. Sein Weg führte ihn auf die stark befahrene Walstedder Straße, wo er offenbar orientierungslos agierte. Zeugen beobachteten, wie der Mann plötzlich vor Autos lief und versuchte, in ein fremdes Fahrzeug einzusteigen. Die Fahrerin blieb jedoch ruhig und verweigerte die Mitnahme. Die Polizei war zu diesem Zeitpunkt bereits auf der Suche nach dem Flüchtigen, da akute Gesundheitsgefahr bestand. Als der Mann die Beamten erblickte, eskalierte die Situation weiter.
Nach dem misslungenen Versuch, ein fremdes Auto zu nutzen, bewegte sich der Mann weiter durch den Straßenverkehr. Als er schließlich den Streifenwagen der Polizei sah, wollte er offenbar zuerst dort einsteigen – überlegte es sich jedoch im letzten Moment anders und setzte zur Flucht an. Die Beamten versuchten, ihn festzuhalten, woraufhin der Mann handgreiflich wurde. Bei dem Gerangel schlug er einem Polizisten ins Gesicht. Der Beamte wurde dabei leicht verletzt, konnte aber weiter dienstfähig bleiben. Erst nach energischem Einschreiten gelang es den Einsatzkräften, den 30-Jährigen zu überwältigen und zu fixieren. Die Polizei brachte ihn unter Kontrolle, bevor noch größere Gefahren für ihn selbst oder Dritte entstanden wären.
Rettungskräfte übernahmen die weitere Versorgung des Mannes und brachten ihn zurück in das Krankenhaus, aus dem er zuvor geflüchtet war. Die Polizei leitete ein Ermittlungsverfahren wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung ein. Der Vorfall wirft auch Fragen zur Absicherung von Patienten in kritischem Zustand auf. Wie es dem Mann aktuell gesundheitlich geht, ist bislang unklar. Fest steht jedoch: Die Flucht aus dem Ahlener Krankenhaus hatte nicht nur für ihn selbst, sondern auch für unbeteiligte Dritte ernsthafte Folgen.
