
Münster/AI. In Münster-Süd greift ab Donnerstag, dem 7. August 2025, eine neue Verkehrsregelung mit weitreichenden Folgen für den Schwerlastverkehr. Die Brücke an der Straße „Grafschaft“, die den Kappenberger Damm mit dem Stadtteil Hiltrup verbindet, darf künftig nicht mehr von Fahrzeugen mit einem Gesamtgewicht über 30 Tonnen befahren werden – selbst dann nicht, wenn es sich um Anlieger handelt. Die Stadt Münster reagiert damit auf die fortschreitende Alterung der Brückenkonstruktion, die bereits 1930 errichtet wurde. Die Entscheidung basiert auf aktuellen Prüfungen zur Tragfähigkeit und Standsicherheit. Bisher galt bereits ein Durchfahrtsverbot für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen, ausgenommen waren jedoch bislang Fahrzeuge von Anwohnern oder lokalen Betrieben. Diese Ausnahme entfällt nun. Die Sperrung betrifft damit auch den Wirtschaftsverkehr in der Umgebung und dürfte bei Speditionen und Baufirmen für Anpassungsdruck sorgen.
Um die betroffenen Verkehrsteilnehmer nicht ins Leere laufen zu lassen, hat die Stadt Münster geeignete Umleitungsstrecken ausgewiesen. Fahrzeuge, die von Norden kommen, werden über die Hammer Straße umgeleitet, während der südliche Verkehr auf die Wiedaustraße ausweichen muss. Die Umleitungen werden entsprechend ausgeschildert, um eine reibungslose Verkehrsführung zu gewährleisten. Gleichzeitig laufen bereits interne Planungen für einen vollständigen Neubau der Brücke. Bis dieser allerdings umgesetzt werden kann, wird es voraussichtlich noch einige Zeit dauern – genaue Termine oder eine Finanzierung stehen aktuell nicht fest. Die Maßnahme zeigt deutlich, wie sehr viele kommunale Infrastrukturen unter dem Sanierungsdruck der vergangenen Jahrzehnte leiden. Besonders Brücken aus der Vorkriegszeit geraten zunehmend in den Fokus, wenn es um Verkehrssicherheit und Traglastgrenzen geht. Die Gewichtsbeschränkung auf der Brücke in Münster-Süd ist damit kein Einzelfall, sondern Teil eines bundesweiten Trends zur Erneuerung maroder Verkehrsbauwerke.