Provinzial Logo
Consident.de

Arten-Olympiade 2025: Mitmachen, entdecken und Daten für den Naturschutz liefern

Arten-Olympiade 2025: Beobachtungen per App melden, Daten für Naturschutz liefern, Mitmachen ist unkompliziert.
Nachtschwalben, oder auch Ziegenmelker genannt, bewohnen vor allem helle Kiefernwälder mit sandigem Boden, gerne in der Nähe von Moor- und Heideflächen. Diese Lebensräume entstehen oft nur durch spezielle Pflege. Foto: Timo Schlüter

Teilen:

Münster/AI. Die Arten-Olympiade 2025 lädt Naturinteressierte dazu ein, Heiden neu zu entdecken und die Vielfalt dieser besonderen Landschaften systematisch zu dokumentieren. Die Heidelandschaften mit ihrer Tier- und Pflanzenwelt stehen im Mittelpunkt eines Aufrufs zur Erfassung der Artenvielfalt. Das LWL-Museum für Naturkunde ruft gemeinsam mit Observation.org und regionalen Partnern zur Teilnahme auf, damit Fotos von Pflanzen, Pilzen, Tieren und der Landschaft über Apps und Plattformen in eine wissenschaftliche Auswertung einfließen. Wer mitmacht, sammelt nicht nur Erfahrungen im Feld, sondern liefert zugleich belastbare Datensätze, die Schutzentscheidungen fundierter machen und Forschungsvorhaben zielgerichtet unterstützen.

So funktioniert die Arten-Olympiade 2025

Die Teilnahme ist unkompliziert: Beobachtungen werden mit dem Smartphone fotografiert und anschließend über Observation.org oder die Apps ObsIdentify und Observation hochgeladen, die bei Bestimmung und Zuordnung helfen. Jede Meldung – ob häufiger Farn, seltenes Insekt oder eine charakteristische Struktur der Heide – erhöht die Datenbasis, zeigt saisonale Muster und macht regionale Unterschiede sichtbar. Weil viele Beobachtungen zusammenkommen, entsteht ein aktuelles, fein aufgelöstes Bild, das Biologen und Schutzgebieten bei Planung und Pflege spürbar hilft.

Heide verstehen: Lebensräume zwischen Tradition und Pflege

Heiden sind Offenlandflächen mit Zwergsträuchern wie Besenheide, Heidelbeere und Preiselbeere, die je nach Standort als trockene, feuchte oder nasse Heiden ausgebildet sind und oft mit Borstgrasrasen sowie Silikatmagerrasen vergesellschaftet vorkommen. Viele dieser Landschaften sind historisch durch Nutzung entstanden, etwa durch Waldbeweidung, Niederwaldwirtschaft oder Plaggen, und sie benötigen bis heute dauerhafte Pflege, damit offene Strukturen nicht verbuschen oder wieder zu Wald werden. Gerade nährstoffarme Ökosysteme sind selten geworden, weshalb ihre Erhaltung Aufmerksamkeit, Zeit und verlässliche Daten erfordert.

Typische Arten und ein nächtlicher Spezialist

Ein eindrucksvolles Beispiel ist die Nachtschwalbe, der Ziegenmelker, die lichte Kiefernwälder nahe Moor- und Heideflächen bevorzugt und in der Dämmerung mit ihrem surrenden Gesang auffällt. Solche Arten profitieren von gezielt offengehaltenen Bereichen, in denen Insektenreichtum und strukturreiche Übergänge zwischen Wald und Offenland zusammentreffen. Wer aufmerksam unterwegs ist, entdeckt außerdem spezialisierte Heuschrecken, Reptilien oder Flechten, die als Bioindikatoren für den Zustand der Flächen gelten.

Exkursion und weitere Formate

Ein Termin aus der Praxis zeigt, wie Theorie und Beobachtung zusammenfinden: Am Samstag, 30. August 2025, führt Dr. Christoph Lünterbusch durch die Wacholderheide in Hörsteloe bei Ahaus und erläutert vor Ort typische Arten sowie Pflegekonzepte. Ergänzend bietet die Artenakademie des LWL-Museums ganzjährig Mitmach-Formate für unterschiedliche Zielgruppen an, unterstützt von der Stiftung Münster der Sparda-Bank West, wodurch Interessierte Schritt für Schritt in Methoden, Bestimmung und Dokumentation hineinwachsen können.

Warum die Arten-Olympiade Heide 2025 zählt

Bürgerwissenschaft wirkt, weil viele einzelne Beobachtungen zu einem großen, belastbaren Bild zusammenfinden, das Veränderungen frühzeitig sichtbar macht und konkrete Entscheidungen im Naturschutz untermauert. Die Arten-Olympiade 2025 verbindet Lernen und Erleben mit direkter Wirkung, denn jeder valide Datensatz hilft, Pflege zu priorisieren, Arten zu schützen und Lebensräume langfristig zu stabilisieren. Wer teilnimmt, stärkt damit nicht nur das eigene Naturverständnis, sondern leistet auch einen messbaren Beitrag für Forschung und Schutzpraxis.

Teilen:

Münster Map
Zum Aktivieren tippen
Route anzeigen

Mehr Beiträge: