
Münster/AI. Die Kommunalwahl in Münster rückt näher – und mit ihr die Frage, welche Persönlichkeit künftig an der Spitze der Stadt stehen soll. Doch was bewegt die Bewerberinnen und Bewerber, überhaupt für das Amt des Oberbürgermeisters oder der Oberbürgermeisterin anzutreten? Wir haben die Kandidierenden gefragt, was sie persönlich antreibt, Münster gestalten zu wollen.
Ihre Positionen im Wortlaut:
Ich bin auf einem Bauernhof in Olfen am Rande des Ruhrgebiets aufgewachsen. Damals rauchten die Schlote im Ruhrgebiet rund um die Uhr, Kohlenstaub war überall in der Luft. Mit Tschernobyl hat sich vieles verändert, auch für mich. Ebenso hat mich die Auseinandersetzung um den Nato-Doppelbeschluss bewegt: Es ging um die Bewahrung von Freiheit in Frieden. Ich habe mich damals entschieden, die Offizierslaufbahn bei der Bundeswehr einzuschlagen.
Ich war immer politisch interessiert. Mir war es nie egal, wie sich Gesellschaft entwickelt, und ich habe versucht, nicht nur zuzuschauen, sondern mitzugestalten. Die Arbeit in der Verwaltung hat mir gezeigt, wie entscheidend gutes Management ist und wie wichtig es ist, Dinge wirklich umzusetzen.
Münster ist meine Heimat. Hier lebe ich mit meiner Frau und arbeite hier. Diese hohe Lebensqualität ist kein Naturgesetz. Sie muss immer wieder neu erarbeitet, verteidigt und weiterentwickelt werden – gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern. Genau das reizt mich an der Aufgabe.
Ich möchte Oberbürgermeister von Münster werden, weil ich meine Heimatstadt als Stadt für alle gestalten möchte: Eine funktionierende und inklusive Gemeinschaft für alle Menschen – unabhängig von Alter, Herkunft oder individuellen Bedürfnissen. Als gebürtiger Münsteraner liegt mir unsere Stadt besonders am Herzen. Münster lebt von vielen engagierten Menschen, die sich an der Gestaltung einer zukunftssicheren Stadt beteiligen möchten. Dafür möchte ich Räume eröffnen und mit der Stadtverwaltung vorangehen. Offenheit für neue Ideen, Besinnung auf die Stärken der Stadtgesellschaft und ein positives Gemeinschaftsgefühl sind wesentliche Grundwerte, die mir bei der Beantwortung der aktuellen Herausforderungen wichtig sind. Ich trete nicht an, um Politik von oben herab zu machen, sondern um gemeinsam mit den Menschen in dieser Stadt etwas zu bewegen – mit Freude, Energie und Überzeugung. Münster kann noch mehr. Und ich will dafür sorgen, dass Münster wieder rund läuft.
Meine persönliche Motivation, Oberbürgermeister von Münster werden zu wollen, basiert auf meinem Wunsch, die Stadt aktiv mitzugestalten und weiterzuentwickeln. Nach mehr als zwanzig Jahren Erfahrung in der Kommunalpolitik habe ich vielfältige Erfahrungen gesammelt, die ich nun nutzen möchte, um die Verwaltung krisenfest und unbürokratischer aufzustellen. Dabei treibt mich an, die richtigen, sozialdemokratischen Schwerpunktthemen zu setzen und Münster zu einer noch lebenswerteren Stadt für alle Menschen zu machen. Besonders am Herzen liegt mir, ein soziales Münster zu schaffen, in dem jeder die gleichen Chancen zur Teilhabe hat und sich wohlfühlt. Ich möchte die Stadt zukunftsfähig gestalten und Münster zu einem Ort machen, an dem Innovation, Zusammenhalt und Lebensqualität Hand in Hand gehen.
Ich denke, dass ich als Oberbürgermeisterin unsere Stadt so gestalten kann, dass sie den Bedürfnissen aller Menschen gerecht wird und nicht nur derjenigen mit Einfluss, Geld oder Kontakten. Besonders bewegt mich, dass in den letzten Jahren die Mieten und doe Kosten für das alltägliche Leben in Münster stark gestiegen sind. Kinder, Jugendliche sowie Familien und engagierte Münsteraner:innen finden immer weniger konsumfreie und kostenlose Räume. Damit wird vielen die Möglichkeit genommen, ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten. Ich möchte das ändern: Es braucht eine konsequente soziale Wohnungspolitik, kostenlosem Nahverkehr, mehr Grünflächen und konsequentem Klimaschutz, damit lebendige Quartiere für alle entstehen.
Der schöne schwarze BMW mit Fahrer. Außerdem der Parkplatz direkt im Rathausinnenhof.
Politik ist für mich die Möglichkeit alles zu erreichen. Wenn der politische Wille da ist, und bei mir ist er sehr ausgeprägt, kann man Berge versetzen
Aus meiner Expertise und Erfahrung heraus möchte ich Ding möglich machen von denen die Menschen glauben das es nicht geht. Den Satz „das geht nicht“ gibt es in meinen Wortschatz nicht.
Die Motivation für eine OB Kandidatur ergibt sich eigentlich logisch aus
meiner Vita: Meine Kinder und Enkel sind ausreichend Motivation, mich
für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen zu engagieren. Speziell meine
Generation hat diesen Planeten über die Maßen geplündert und ruiniert
und ich will mit den bescheidenen Möglichkeiten, die ich habe,
versuchen, zu retten, was noch zu retten ist. Als Oberbürgermeister
hätte ich zumindest ein paar Möglichkeiten, Anstöße an unsere
Gesellschaft für einen radikalen Wandel weg vom Konsumterror und
sozialer Kälte, hin zu mehr Gemeinwohl, sozialer Gerechtigkeit und einem
menschlicheren Miteinander zu geben.
Der uralte Wahlspruch der ÖDP bringt es nach wie vor auf den Punkt:
„Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für
jedermanns Gier!“ (Mahatma Gandhi)
Seit einigen Jahren kommt für mich ein zweiter Spruch von jemandem, der
bezüglich Ökoradikalität recht unverdächtig daherkommt, dazu:
„Ohne Maß ist die Freiheit der Ruin!“ (Wolfgang Schäuble)
Ich kandidiere, weil ich überzeugt bin, dass Demokratie vor Ort beginnt – und weil Münster das Potenzial hat, eine gerechtere, nachhaltigere und handlungsfähige Stadt zu werden.
Die Antworten der OB-Kandidierenden zeigen, wie unterschiedlich die persönlichen Motivationen sind – von familiärer Verantwortung über politische Erfahrung bis hin zu klaren Visionen für eine gerechtere und nachhaltige Stadt. Gemeinsam ist allen der Anspruch, Münster aktiv zu gestalten und Verantwortung zu übernehmen. Am Wahltag entscheiden die Bürgerinnen und Bürger, welche dieser Antriebe und Ideen künftig die Richtung im Rathaus bestimmen sollen.