
Münster. Die Lange Nacht im UKM am 12. September ist der zentrale Programmpunkt der 100-Jahr-Feierlichkeiten der Medizinischen Fakultät der Universität Münster. Zwischen 16 und 22 Uhr öffnen auf und rund um den Albert-Schweitzer-Campus zahlreiche Gebäude ihre Türen. Besucherinnen und Besucher erhalten Einblicke in Forschung, Lehre und Krankenversorgung. Der Eintritt ist frei, das Angebot richtet sich an die breite Öffentlichkeit.
Die Veranstaltung findet nach 2018 zum zweiten Mal statt. Damals kamen über 10.000 Gäste. In diesem Jahr rechnen die Organisatoren mit noch größerem Andrang, da das Programm deutlich erweitert wurde.
Insgesamt 218 Programmpunkte stehen auf dem Plan – ein deutlicher Zuwachs im Vergleich zur Premiere. Das Angebot verteilt sich auf vier Campusflächen: das Zentralklinikum als Campus 1, die Hautklinik (Campus 2), den Standort am Malmedyweg (Campus 3) sowie den Vesaliusweg (Campus 4).
Die Veranstalter haben neben klassischen medizinischen Fachbereichen auch Themen aufgenommen, die sonst kaum sichtbar sind. Dazu zählen Abfallwirtschaft, Bäckerei oder die Arbeit des Zentrallabors. Ein begehbares Herz, ein Gehirnmodell oder eine rollende Intensivstation ergänzen die Präsentationen.
Ein Schwerpunkt liegt auf interaktiven Angeboten. Besucher können den Operationsroboter Da Vinci ausprobieren oder sich mit Telemedizin beschäftigen. Die Medizinische Psychologie lädt zum Test eines Lügendetektors ein, während Shiatsu-Kurzbehandlungen einen Einblick in alternative Methoden bieten.
Für Kinder gibt es Modelle von Organen, die begehbar sind. Bereits bei der ersten Auflage der Langen Nacht sorgte ein überdimensionaler Darm für großen Zulauf. In diesem Jahr kommen weitere Stationen hinzu.
Die Veranstaltung bedeutet für das Universitätsklinikum Münster einen erheblichen organisatorischen Einsatz. Rund 1.200 Mitarbeitende sind beteiligt. „Von unseren 12.000 Beschäftigten ist mindestens ein Zehntel eingebunden“, erklärt Prof. Alex W. Friedrich, Ärztlicher Direktor des UKM.
Allein 70 Mitarbeitende haben sich freiwillig gemeldet, um als Helfende tätig zu sein – beispielsweise beim Verteilen von Programmheften oder bei der Wegweisung auf dem Gelände. Trotz der Veranstaltung läuft der reguläre Klinikbetrieb weiter. „Die medizinische Versorgung ist jederzeit gewährleistet“, betont Friedrich.
Neben medizinischen Vorführungen gibt es auch ein kulturelles Rahmenprogramm. Insgesamt 15 Musik- und Kulturbeiträge sind vorgesehen. Dazu zählt ein Auftritt der Band „Reisegruppe Hardrock“, die ab 20 Uhr auftritt.
Prof. Frank Ulrich Müller, Dekan der Medizinischen Fakultät, sieht die Veranstaltung als Schaufenster für die gesamte Breite der Universitätsmedizin: „Rund 100 Einrichtungen präsentieren, was unser Campus zu bieten hat – von Anatomie bis Zentrallabor.“
Der Eintritt ist frei, für die meisten Angebote ist keine Anmeldung erforderlich. Einschränkungen bestehen lediglich bei einzelnen Stationen, etwa im Präpariersaal der Anatomie, der erst ab 18 Jahren zugänglich ist.
Da die vier Campusflächen nah beieinander liegen, sind sie zu Fuß gut erreichbar. Zusätzlich setzen die Veranstalter Shuttlebusse, Fahrradrikschas und Oldtimerfahrten ein. Der Erlös der Oldtimerfahrten kommt einem guten Zweck zugute.
Bei schlechtem Wetter sind die meisten Programmpunkte gesichert, da sie in Gebäuden stattfinden. Für Außenbereiche sind Zelte vorbereitet. Die Organisatoren empfehlen, mit dem Fahrrad oder zu Fuß anzureisen, da Parkplätze begrenzt sind.
Die Lange Nacht im UKM soll nicht nur das Jubiläum würdigen, sondern auch verdeutlichen, wie vielfältig die Arbeit in der Universitätsmedizin ist. Sie zeigt Bereiche, die sonst kaum sichtbar sind, und macht medizinische Forschung und Versorgung für die Öffentlichkeit erlebbar.