
Münster. Am Freitag, 12. September, findet ab 16 Uhr auf dem Schlossplatz ein nächster Klimastreik in Münster statt. Wenige Tage vor der Kommunalwahl wollen die Organisatoren deutlich machen: Klimaschutz müsse nicht nur auf Bundes- oder Landesebene erfolgen, sondern vor allem auch kommunal. Unter dem Motto „Wer 2030 verspricht, kann nicht 2090 liefern“ fordern sie, dass Münster bereits bis 2030 klimaneutral wird.
Die Initiatoren – Fridays for Future Münster, Fridays for Future Lienen und der Jugendrat Münster – verknüpfen ihre ökologischen Forderungen mit sozialen Aspekten. Kritisiert wird, dass die Stadt ihren Ruf als Fahrradstadt zwar betone, der Status quo aber nicht ausreiche.
Zentrale Forderungen sind:
Mobilitätswende: Stadtbahn, Metrobus-Netz, autofreie Innenstadt, mehr Tempo-30-Zonen und sichere Radwege.
Öffentlicher Nahverkehr: Vergünstigte Tickets, Vorrangspuren für Busse, bessere Anbindung der Stadtteile sowie faire Arbeitsbedingungen für das Personal.
Klimaneutralität 2030: Hitzeschutz, Trinkwasserbrunnen und ein breiteres Angebot vegetarischer und veganer Mahlzeiten in Kitas und Schulen.
Energie und Wohnen: Umstellung der Stadtwerke auf erneuerbare Energien, Ausstieg aus fossilen Beteiligungen und Förderung klimagerechten Wohnens durch Solaranlagen und Umnutzung von Altbauten.
Besonders im Fokus der Kritik steht der geplante Ausbau der B51, den die Organisatoren als „Worst Practice“ bezeichnen.
Neben Vertretern von Fridays for Future wird auch der Jugendrat Münster auf der Kundgebung sprechen. Ziel sei es, die Sichtweise junger Menschen in die Debatte einzubringen. Sprecher Daniel Wandtke betont: „Die Klimakrise ist eine gemeinsame Aufgabe. Sie kann nur durch Zusammenarbeit von Stadt und Land bewältigt werden.“
Nicht nur der Klimastreik in Münster prägt das Wochenende. Für Samstag sind erneut Aufmärsche von Neonazi-Gruppen angekündigt. Zivilgesellschaftliche Bündnisse haben Gegenproteste angemeldet. Münster steht damit zwei Tage hintereinander im Zeichen politischer Kundgebungen.
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Wie viele Menschen am Freitag auf den Schlossplatz kommen, ist noch offen. Im Februar hatten Fridays for Future in Münster fast 4.000 Teilnehmer mobilisiert. Mit der Aktion kurz vor der Kommunalwahl wollen die Organisatoren den Parteien deutlich machen, dass Klimaschutz verbindlich und kommunal umgesetzt werden müsse.