
Münster. In Münster wird am Samstag erneut ein Aufmarsch von Neonazis erwartet. Das Bündnis „Keinen Meter den Nazis“ hat deshalb vier Gegenkundgebungen in Münster entlang der geplanten Route angekündigt. Ziel sei es, mit sichtbarem Protest zu zeigen, dass rechte Gruppierungen in Münster auf Widerstand stoßen.
Laut Ankündigung beginnen die Demonstrationen um 13 Uhr an mehreren Orten gleichzeitig: am Bremer Platz (gegenüber dem Hamburger Tunnel), am Servatiiplatz an der Paul-Wulf-Statue und an der Piusallee in der Nähe des Verwaltungsgerichts. Eine weitere Kundgebung ist für 13.15 Uhr am Bült/Mauritzstraße vorgesehen.
„Wir werden erneut deutlich machen, dass Münster kein gutes Pflaster für Nazis ist. Für Rassismus, Faschismus und Antisemitismus darf es keinen Platz geben“, erklärte Bündnissprecher Carsten Peters.
Unterstützung kommt auch vom Campusradio Radio Q. Ab 14 Uhr will der Sender antifaschistische Musik spielen – sowohl über die UKW-Frequenz 90,9 MHz als auch online im Livestream. Anwohnerinnen und Anwohner entlang der Strecke können so den Aufmarsch musikalisch übertönen.
Hinter der geplanten Kundgebung am 13. September 2025 steht die Partei „Die Heimat“, die aus der NPD hervorgegangen ist, sowie der „Freundeskreis Siegfried Borchardt“. Beginn soll um 14 Uhr am Bahnhofsvorplatz sein, die Route ist bis zum Polizeipräsidium vorgesehen. Ob sie in dieser Form genehmigt wird, hängt von Polizei, Versammlungsbehörde und gegebenenfalls Gerichtsentscheidungen ab.
Bereits am 5. und 19. Juli 2025 fanden ähnliche Aufmärsche in Münster statt. Auch damals formierte sich breiter Protest. „Das war in all den Jahren unser Erfolgsrezept – die Nazis werden hier nicht Fuß fassen“, so Peters.
Die Gegenkundgebungen fallen auf den Tag vor der Kommunalwahl. Nach Einschätzung des Bündnisses ist der Zeitpunkt bewusst gewählt. „Wir sind überzeugt, dass die Münsteranerinnen und Münsteraner sich den Nazis wieder in großer Zahl entgegenstellen“, sagte Peters. „Einen Tag vor der Wahl wollen wir deutlich machen: keinen Meter und keine Stimme den Nazis.“