Streit um den B51-Ausbau in Münster: Die Positionen von Fuchs und Lunemann im Vergleich

Die OB-Kandidaten für die Kommunalwahl 2025 in Münster beziehen Stellung zum geplanten Ausbau der B51. Ihre Positionen im Wortlaut.
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Münster. Am 28. September entscheiden die Bürgerinnen und Bürger Münsters in einer Stichwahl, wer künftig das Amt des Oberbürgermeisters übernimmt. Ein Thema, das den Wahlkampf prägt, ist der geplante Ausbau der B51 zwischen der Innenstadt Münster und Handorf. Während Dr. Georg Lunemann (CDU) den Ausbau befürwortet, lehnt Tilman Fuchs (Grüne) die Pläne ab. Beide Kandidaten haben ihre Sichtweisen im Gespräch mit unserer Redaktion dargelegt.

Dr. Georg Lunemann (CDU): „Der Ausbau ist notwendig, aber mit Augenmaß“

Dr. Georg Lunemann spricht sich klar für den vierspurigen Ausbau der B51 zwischen Münster und Handorf aus. „Die hohe Verkehrsbelastung in diesem Bereich ist nicht nur durch persönliche Beobachtungen, sondern auch durch aktuelle Gutachten belegt“, so Lunemann. Selbst mit einer Verlagerung auf Bahn oder Rad bleibe der Abschnitt überlastet.

„Ein vierspuriger Ausbau ist daher aus meiner Sicht notwendig, um die Leistungsfähigkeit zu sichern, Pendlerverkehr zu entlasten und letztlich auch die Lebensqualität in Handorf und Mauritz-Ost zu verbessern.“

Wichtig sei ihm jedoch, dass das Projekt nicht zu Lasten der Umgebung umgesetzt werde. „Der Ausbau muss mit Augenmaß erfolgen. Dazu gehört, auf geringen Flächenverbrauch zu achten – insbesondere im Osten Münsters mit seiner landwirtschaftlich geprägten Struktur. Ebenso darf der Ortskern Handorf nicht zusätzlich belastet werden, und bestehende Anbindungen wie die Lützowstraße müssen erhalten bleiben“, betont Lunemann.

Als Ergänzung sieht er die Stärkung des Nahverkehrs: „Die Taktverdichtung auf der Bahnstrecke Richtung Warendorf und Bielefeld, zusätzliche Haltepunkte sowie die Rücknahme unbeschrankter Bahnübergänge sind entscheidende Schritte. Perspektivisch sollte auch geprüft werden, ob Fahrstreifen für den ÖPNV reserviert werden können.“

Tilman Fuchs (Grüne): „Der Ausbau ist überflüssig und nicht zeitgemäß“

Tilman Fuchs lehnt den Ausbau der B51 strikt ab. „Wir GRÜNE setzen uns für eine nachhaltige und umweltfreundliche Verkehrspolitik in Münster ein. Der vierstreifige Ausbau der B51 ist nicht mehr erforderlich und angesichts der enormen Flächenversiegelung auch nicht zeitgemäß“, erklärt er.

Seine Begründung stützt er auf die Verkehrszahlen: „Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass die Pkw-Verkehrsmengen auf der B51 sinken. Statt neuer Straßen müssen wir bestehende Potenziale nutzen.“ Als Beispiele nennt Fuchs die Verbindung Münster–Telgte–Warendorf: „Die Veloroute von Telgte nach Münster ist schon heute eine attraktive Alternative und wird zunehmend von Pendlerinnen und Pendlern genutzt.“

Darüber hinaus fordert Fuchs Verbesserungen im Busverkehr. „Wir wollen, dass Busse am Stau vorbeifahren können und so für Pendlerinnen und Pendler attraktiver werden. Dies ist im bestehenden Straßenquerschnitt möglich – ohne zusätzliche Flächenversiegelung oder Baumfällungen.“

Langfristig setzt er auf die S-Bahn Münsterland. „Perspektivisch erwarten wir eine starke Entlastungswirkung durch die S-Bahn, die das Münsterland besser mit der Stadt verbindet.“

Stichwahl entscheidet über Richtung der Verkehrspolitik

Die Stichwahl am 28. September wird damit auch zur Entscheidung über die Zukunft der B51. Während Lunemann den Ausbau als notwendig betrachtet, um Engpässe zu beseitigen und den Verkehr zu entlasten, sieht Fuchs darin ein überflüssiges Projekt, das nicht mehr zur heutigen Verkehrspolitik passt. Die Bürgerinnen und Bürger entscheiden, welchen Kurs Münster in dieser Frage einschlagen wird.

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