
Kevelaer. Küsterinnen und Küster aus dem Bistum Münster pilgern nach Kevelaer, um gemeinsam Glauben zu leben und sich spirituell auszutauschen. Rund 100 Männer und Frauen nahmen Ende September an der Wallfahrt zur Gottesmutter teil und erhielten dabei geistliche Impulse sowie die Möglichkeit, ihren Dienst in neuer Perspektive zu betrachten.
Am 26. September machten sich Küsterinnen und Küster aus zahlreichen Pfarreien des Bistums Münster auf den Weg zum Gnadenbild in Kevelaer. Teilnehmerinnen und Teilnehmer reisten unter anderem aus Emsdetten, Datteln, Billerbeck, Schöppingen, Liesborn, Oer-Erkenschwick, Kleve und Coesfeld an. Gemeinsam zogen sie durch die niederrheinische Landschaft, bis sie die Hubertuskapelle in Keylaer erreichten.
Dort wurden die Pilgernden von Eugen Cilleßen empfangen, der weiße Stoffbeutel mit Wasser, Kerze, Feuerzeug und Liedzettel vorbereitete. Cilleßen arbeitet als Küster in Kleve und war an der Organisation der Wallfahrt maßgeblich beteiligt.
Während der Station in der Hubertuskapelle erinnerte Dr. Nicole Stockhoff, Liturgiereferentin im Bischöflichen Generalvikariat, die Gruppe an die besondere Bedeutung ihres Dienstes. „Ihr Denken und Tun ist gelebte Liturgie“, betonte sie. Küsterinnen und Küster ebneten den Weg zur Gottesbegegnung, indem sie Gottesdienste vorbereiten, Kirchenräume pflegen und das Gemeindeleben unterstützen.
Gerade in Zeiten pastoraler Umstrukturierungen, wenn Priester und Hauptamtliche nicht mehr überall dauerhaft präsent sein können, tragen Küster wesentlich zur Stabilität der Gemeinden bei. Sie wirken oft im Hintergrund, prägen aber das geistliche und soziale Leben vieler Pfarreien nachhaltig.
Du liest unsere Nachrichten kostenlos und unabhängig. Hilf mit einem Beitrag deiner Wahl.
Für Eugen Cilleßen ist der Küsterdienst ein Herzensanliegen: „Ich habe einfach Freude daran“, erklärt er. Vor zwei Jahren absolvierte er die Ausbildung im Bistum Münster. Gemeinsam mit seinem Jahrgang entwickelte er die Idee, eine Wallfahrt für Küsterinnen und Küster anzubieten – ein Konzept, das inzwischen große Resonanz findet.
Nach dem Impuls in der Hubertuskapelle setzte die Gruppe ihren Weg in Richtung Basilika von Kevelaer fort. Dort feierten die Pilgernden gemeinsam mit Weihbischof Rolf Lohmann einen feierlichen Gottesdienst, bevor sie wieder in ihre Heimatgemeinden zurückkehrten.