Stadtmuseum Münster lädt zu Studientagen über Kolonialismus ein

Das Stadtmuseum Münster lädt zu Studientagen im Themenraum Kolonialismus ein – mit Lernangeboten, Führungen und Kunstwerken über koloniale Spuren in der Gegenwart.
Foto: Stadtmuseum Münster

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Münster. Das Stadtmuseum Münster lädt Schülerinnen und Schüler ebenso wie die breite Öffentlichkeit dazu ein, sich mit der deutschen Kolonialgeschichte und ihren Nachwirkungen auseinanderzusetzen. Im Rahmen der Studientage im „Themenraum Kolonialismus“ können junge Menschen an zwei Tagen im Oktober tief in die Thematik eintauchen und lernen, welche Spuren die Kolonialzeit bis heute hinterlassen hat.

Die Studientage finden am 8. und 9. Oktober 2025, jeweils von 10 bis 14 Uhr, im Stadtmuseum Münster statt. Unterstützt wird das Projekt von der Universität Münster, dem Historischen Seminar und dem Institut für Didaktik der Geschichte. Ziel ist es, Kolonialgeschichte nicht nur aus der Distanz zu betrachten, sondern ihre Folgen kritisch zu reflektieren.

Bildung trifft Geschichte: Studientage im Themenraum Kolonialismus

Bei den Studientagen begleiten Studierende der Universität Münster die teilnehmenden Schulklassen. Sie stehen als Ansprechpartner bereit und unterstützen bei der inhaltlichen Auseinandersetzung mit der Ausstellung. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, wie koloniale Machtstrukturen auch heute noch wirken.

Ein besonderes Highlight sind die Werke des Künstlers Naseer Alshabani, die in Kooperation mit Serge Palasie und dem Eine Welt Netz NRW entstanden sind. Sie zeigen auf eindrucksvolle Weise, wie koloniale Spuren im heutigen Alltag sichtbar bleiben – sei es in Sprache, Kultur oder gesellschaftlichen Strukturen.

Für Lehrkräfte und Lernende bietet das Stadtmuseum zudem einen Arbeitsraum mit Whiteboard und Platz für Gruppenarbeit an. Eine Anmeldung zur Nutzung ist telefonisch unter 0251/492-4503 oder per E-Mail an museum-info@stadt-muenster.de möglich. Weitere Studientage sind bereits für Dezember 2025 und Februar 2026 geplant.

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Öffentliche Führung durch den Themenraum Kolonialismus

Am Samstag, 11. Oktober, können Interessierte an einer öffentlichen Führung teilnehmen. Ab 16 Uhr führt das Stadtmuseum Münster durch den Themenraum Kolonialismus. Dabei steht die lokale Verflechtung Münsters in das koloniale System im Mittelpunkt. Zwischen 1884 und 1918 besaß Deutschland Kolonien in Afrika, im Pazifikraum und in China – auch viele Münsteraner profitierten damals von kolonialem Handel und Strukturen der Ausbeutung.

Die Ausstellung zeigt, wie sich dieser sogenannte „koloniale Blick“ über Jahrzehnte hinweg in Denkweisen und Darstellungen fortsetzte. Die Teilnahme kostet fünf Euro, ermäßigt drei Euro, Treffpunkt ist das Museumsfoyer.

Pan Walther-Ausstellung endet: Letzte Chance für Besucher

Neben den Studientagen läuft im Stadtmuseum noch bis Sonntag, 12. Oktober 2025, die Ausstellung „Pan Walther (1921–1987) – Sara-la-Kȃli. Die Wallfahrt in Saintes-Maries-de-la-Mer“. Sie zeigt eindrucksvolle Fotografien des münsterschen Fotografen, der seit den 1950er-Jahren die Wallfahrt der Sinti und Roma in Südfrankreich dokumentierte.

Pan Walther fängt die Atmosphäre der Wallfahrt ein, bevor sie durch den Tourismus stark verändert wurde. Seine Aufnahmen zeugen von tiefem Respekt gegenüber der Tradition und den Menschen, die ihre Schutzheilige Sara-la-Kȃli, die „Schwarze Sara“, jedes Jahr im Mai ehren.

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