Neue Kunstausstellung in Münster: „@poodlescore“ hinterfragt unser Verhältnis zu Haustieren

Die Kunstausstellung in Münster „@poodlescore“ zeigt ab 9. Oktober Werke von Anne Kückelhaus und Yana Payusova. Thema: das Verhältnis von Mensch, Tier und Macht.
Foto: Stadt Münster

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Münster. Im Haus der Niederlande im Krameramtshaus eröffnet am 9. Oktober eine besondere Kunstausstellung in Münster, die den Umgang des Menschen mit seinen Haustieren in den Mittelpunkt stellt. Unter dem Titel „@poodlescore“ präsentieren die münstersche Künstlerin Anne Kückelhaus und ihre US-amerikanische Kollegin Yana Payusova Werke, die die Beziehung zwischen Mensch und Tier als Spiegel gesellschaftlicher und politischer Strukturen verstehen. Die Ausstellung läuft bis zum 23. November 2025, der Eintritt ist frei.

Kunstausstellung in Münster verbindet Politik, Fürsorge und Tierliebe

Die Ausstellung „@poodlescore“ thematisiert, wie eng Fürsorge, Kontrolle und Abhängigkeit zwischen Menschen und Tieren miteinander verknüpft sind – und was sich daraus über das menschliche Zusammenleben ablesen lässt. Dabei stellen Kückelhaus und Payusova den Umgang mit Haustieren in einen größeren Kontext: Er wird zur Metapher für politische Machtverhältnisse, gesellschaftliche Rollenbilder und kulturelle Erwartungen. Beide Künstlerinnen betrachten das Thema aus der Perspektive ihrer Herkunftsländer – Deutschland, die USA und Russland – und schaffen so einen interkulturellen Dialog über Verantwortung und Zusammenleben.

Zu sehen ist eine vielfältige Mischung aus Tuschezeichnungen, textilen Objekten, Keramiken, installativen Aufbauten und einer Audioarbeit. Besonders auffällig sind die Keramikskulpturen aus der Serie „Bestiary“ von Yana Payusova, in denen sie Archivmaterial verarbeitet – unter anderem ein Foto des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Damit hinterfragt sie, wie Tiere und Machtbilder in der Kunst genutzt werden, um gesellschaftliche Hierarchien sichtbar zu machen.

Anne Kückelhaus und Yana Payusova: Kunst im Dialog

Die münstersche Künstlerin Anne Kückelhaus arbeitet seit Jahren mit Tiermotiven, um menschliches Verhalten und soziale Dynamiken zu reflektieren. Ihre Werke bewegen sich zwischen Zartheit und Ironie, oft mit subtiler Kritik an gesellschaftlichen Strukturen. Yana Payusova, geboren im damaligen Leningrad, lebt heute in den USA. Ihre Arbeiten beleuchten den Konflikt zwischen individueller und kollektiver Identität, Macht und Geschlecht. Beide Künstlerinnen lernten sich vor über 20 Jahren an der University of Colorado kennen und pflegen seither einen intensiven künstlerischen Austausch.

Am Freitag, 10. Oktober, laden die Künstlerinnen um 18 Uhr zu einem öffentlichen Gespräch über ihre Zusammenarbeit und die Entstehung von „@poodlescore“ ein. Besucherinnen und Besucher erhalten dabei Einblicke in den kreativen Prozess und die gemeinsame Entwicklung der Werke.

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Krameramtshaus als Ort für zeitgenössische Kunst

Das Krameramtshaus am Alten Steinweg 6/7 ist längst mehr als ein historisches Gebäude – es ist ein lebendiger Ausstellungsort für aktuelle Kunst. Das Kulturamt der Stadt Münster präsentiert dort im Wechsel mit dem Zentrum für Niederlande-Studien der Universität Münster regelmäßig Ausstellungen, die lokale und internationale Kunstschaffende zusammenbringen. Malerei, Skulptur, Fotografie und Performancekunst verwandeln den traditionsreichen Zunftsaal immer wieder in einen Raum zeitgenössischer Auseinandersetzung.

Die Kunstausstellung in Münster „@poodlescore“ ist montags bis freitags von 12 bis 18 Uhr und am Wochenende von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Bürgermeister Klaus Rosenau eröffnet die Schau am 9. Oktober um 18 Uhr. Der freie Autor Andreas Weber führt anschließend in das Thema ein.

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