
Münster. Ab dem 29. November 2025 wird das Westfälische Pferdemuseum im Allwetterzoo Münster erneut zum Schauplatz einer der bedeutendsten Naturfotografieausstellungen der Welt. Dann gastiert dort die Wanderausstellung „Wildlife Photographer of the Year“ des Natural History Museum London, in diesem Jahr bereits zum 14. Mal in Folge. Laut Angaben des Museums ist Münster bundesweit der erste Ausstellungsort und zugleich der einzige in Nordrhein-Westfalen, an dem die Gewinnerbilder der neuen Saison zu sehen sein werden.
Die Ausstellung präsentiert rund 100 Fotografien aus dem internationalen Wettbewerb, der 2025 mit 60.636 Einsendungen aus 113 Ländern einen neuen Rekord verzeichnete. Die Auswahl gilt als eine der härtesten Jurierungen der Branche, bei der Fachleute aus Wissenschaft, Fotografie und Naturschutz Originalität, technische Präzision und ethische Integrität bewerten. Besucherinnen und Besucher in Münster dürfen sich auf außergewöhnliche Motive aus aller Welt freuen, von dokumentarischen Tierporträts bis hin zu künstlerischen Naturaufnahmen, die ökologische Themen eindrucksvoll in Szene setzen.
Zum Gesamtsieger des Wettbewerbs 2025 wurde der südafrikanische Naturfotograf Wim van den Heever gekürt. Sein Werk mit dem Titel „Ghost Town Visitor“ zeigt eine Schabrackenhyäne, die in der Nacht durch die verlassene Diamantenbergbaustadt Kolmanskop in Namibia streift. Die Jury lobte die Aufnahme für ihre stille Symbolkraft, da sich hier die Natur ihr Terrain zurückerobert, wo einst Menschen lebten und arbeiteten.
Auch wissenschaftliche Themen finden ihren Platz in der Ausstellung. So wurde ein Foto des spanischen Fotografen Jon A. Juárez ausgezeichnet, das den weltweit ersten erfolgreichen Embryotransfer bei Nashörnern dokumentiert. Entstanden ist das Bild im Rahmen des internationalen BioRescue-Projekts, das vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin geleitet wird. Das Foto zeigt einen Nashornfötus im Frühstadium und symbolisiert die Verbindung zwischen moderner Forschung und Artenschutz. Laut dem Leibniz-Institut war der Embryotransfer ein wichtiger Durchbruch auf dem Weg zur Rettung des vom Aussterben bedrohten Nördlichen Breitmaulnashorns.
Auch das Münsterland ist bei der neuen Wettbewerbsausgabe vertreten. Die Naturfotografin Simone Baumeister wurde für ihr Bild „Caught in the Headlights“ in der Kategorie „Natural Artistry“ ausgezeichnet. Ihre Aufnahme zeigt eine Radnetzspinne im Licht einer Fußgängerbrücke und überzeugt durch ihre ungewöhnliche Kombination aus urbaner Atmosphäre und detailreicher Tierbeobachtung. Die Jury hob den künstlerischen Blick und die besondere Lichtkomposition hervor.
Baumeister lebt und arbeitet im Münsterland und ist in der Naturfotografieszene seit Jahren etabliert. Ihr Erfolg unterstreicht, dass die Region nicht nur als Gastgeber der Ausstellung, sondern auch als Heimat talentierter Fotografinnen und Fotografen eine wichtige Rolle in der internationalen Naturkunstszene spielt.
Wie das Westfälische Pferdemuseum mitteilt, ist die Ausstellung ab dem 29. November 2025 im großen Sonderausstellungsbereich zu sehen. Sie läuft über mehrere Monate und ist im regulären Eintritt des Allwetterzoos enthalten. Die Präsentation gilt als eine der beliebtesten Veranstaltungen des Hauses und zieht regelmäßig Besucherinnen und Besucher aus dem gesamten Münsterland an.
Begleitet wird die Schau von einem museumspädagogischen Programm und öffentlichen Führungen, bei denen Hintergründe zu den Fotografien, den beteiligten Projekten und dem Wettbewerb erläutert werden. Ziel der Ausstellung ist es, Natur, Wissenschaft und Ästhetik miteinander zu verbinden, ein Ansatz, der auch international als Markenzeichen des Wettbewerbs gilt.