Archäologische Stätte in Bielefeld-Sieker geplündert: LWL reagiert mit Schutzmaßnahmen

In Bielefeld-Sieker wurde erneut eine archäologische Fundstelle geplündert. Der LWL reagiert mit neuen Schutzmaßnahmen, um weitere Verluste zu verhindern.
Foto: LWL-Archäologie für Westfalen/Sebastian Düvel

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Bielefeld. In Bielefeld-Sieker ist eine bedeutende archäologische Fundstelle erneut Ziel von Raubgräbern geworden. Wie der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) mitteilte, wurden unter Abdeckplanen mehrere große, zugeschüttete Löcher entdeckt. Aus diesen wurden Metallfunde und Teile mindestens eines Keramikgefäßes entwendet. Die Plünderung ereignete sich vermutlich am Wochenende des 11. und 12. Oktober, und ist bereits der zweite Vorfall innerhalb weniger Wochen. Schon im August hatten Archäologen dort Spuren einer illegalen Begehung mit einer Metallsonde festgestellt.

Die betroffene Siedlung gilt als eine der größten germanischen Fundstellen aus der römischen Kaiserzeit in Westfalen und ist von herausragender Bedeutung für die historische Forschung.

LWL reagiert auf Plünderung in Bielefeld-Sieker

Nach dem jüngsten Vorfall hat der LWL in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Bielefeld zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen angekündigt. Diese sollen verhindern, dass weitere wertvolle Funde verloren gehen. Geplant sind verstärkte Kontrollen, bessere Absperrungen und eine engere Überwachung der Ausgrabungsfläche, die trotz der Ereignisse weiterhin im Rahmen von öffentlichen Führungen zugänglich bleiben soll.

LWL-Archäologen betonen, dass die entwendeten Objekte von großer wissenschaftlicher Relevanz seien. Metallteile und Keramikfragmente können entscheidende Hinweise zur Nutzung, Datierung und Kultur der germanischen Siedlung liefern. Ihr Verlust ist daher ein herber Rückschlag für die Forschung.

Archäologische Bedeutung der Fundstelle

Die Grabungsstätte in Bielefeld-Sieker ist rund 1.900 Jahre alt und dokumentiert das Leben einer germanischen Gemeinschaft zur Zeit des römischen Kaiserreichs. Besonders wertvoll sind die dort gefundenen Alltagsgegenstände, die Einblicke in Handelsbeziehungen, Handwerk und soziale Strukturen geben.

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Der LWL ist für den archäologischen Schutz in Westfalen zuständig und arbeitet eng mit der Stadt Bielefeld zusammen, um die wertvollen Überreste zu sichern. Die Behörden appellieren an die Bevölkerung, verdächtige Beobachtungen im Umfeld der Grabungsstätte zu melden. Nur durch Aufmerksamkeit und Kooperation könne verhindert werden, dass weitere Teile der westfälischen Geschichte verloren gehen.

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