National Express im Münsterland: Massive Kritik wegen Zugausfällen und Verspätungen

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Münsterland. Der Unmut über das Bahnunternehmen National Express nimmt zu – vor allem im Münsterland, wo die Linie RE 7 (Krefeld–Münster–Rheine) seit Monaten für Frust bei Pendlerinnen und Pendlern sorgt. Immer wieder kommt es zu Zugausfällen, Verspätungen und chaotischen Fahrplanänderungen. Der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) erhebt nun schwere Vorwürfe: National Express habe auf mehreren Linien eigenmächtig Fahrten gestrichen – ohne vorherige Abstimmung mit den zuständigen Aufgabenträgern.

Besonders betroffen ist laut NWL die Linie RE 4 (Aachen–Düsseldorf–Dortmund), auf der das Unternehmen ganze Fahrten „komplett und unabgestimmt“ ausfallen ließ, ohne ein funktionierendes Ersatzkonzept vorzulegen. Damit habe National Express gegen vertragliche Pflichten verstoßen, die eine enge Abstimmung mit den Verkehrsverbünden vorschreiben.

Wiederholte Konflikte zwischen NWL und National Express

Die aktuellen Auseinandersetzungen sind nicht die ersten: Bereits im Dezember 2024 kam es zu ähnlichen Problemen. Damals hatte National Express die Angebote auf den Linien RE 6 (Minden–Bielefeld–Hamm–Köln) und RE 7 (Krefeld–Münster–Rheine) reduziert – ebenfalls ohne ausreichende Abstimmung mit den Behörden.

Der NWL spricht von „Leistungsreduzierungen ohne Zustimmung“ und kündigte an, die Vorgänge eingehend zu prüfen. Das Vertrauen in das Bahnunternehmen sei stark beschädigt, insbesondere weil sich die Verspätungsquote auf der RE 7 im zweiten Quartal 2025 dramatisch verschlechtert hat: Nur 51,4 Prozent der Züge erreichten ihr Ziel mit weniger als vier Minuten Verspätung.

National Express verweist auf Bauarbeiten und Personalmangel

Das Unternehmen National Express weist die Vorwürfe teilweise zurück. In einer Stellungnahme betonte der Betreiber, dass viele Probleme außerhalb seines Einflussbereichs lägen. Die lange Linienführung der RE 7 über mehrere stark befahrene Knotenpunkte wie Köln, Hamm und Münster führe zwangsläufig zu Konflikten mit dem Fernverkehr und zu Verzögerungen.

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Zudem verweist National Express auf eine angespannte Personalsituation, die noch bis Mitte 2025 andauern werde. Ein „Notkonzept“ für die Linien RE 4 und RE 11 wurde bereits verlängert, um den Betrieb trotz des Personalmangels aufrechtzuerhalten.

Frust bei Fahrgästen im Münsterland wächst weiter

Auch die Kundinnen und Kunden zeigen sich zunehmend unzufrieden. Auf Bewertungsplattformen wie Trustpilot erhält National Express nur 1,5 von 5 Sternen – ein deutliches Signal für den wachsenden Ärger im Münsterland. Pendler berichten über regelmäßige Zugausfälle, überfüllte Wagen und mangelhafte Kommunikation bei Störungen.

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