
Bielefeld. Am 4. Oktober 2025 wurde im Schildescher Park in Bielefeld-Schildesche ein ausgesetzter Säugling gefunden. Nach bisherigen Erkenntnissen war das Kind erst kurz zuvor geboren und offenbar nur kurze Zeit nach der Geburt im Park abgelegt worden. Der Fundort lag auf einem Grünstreifen zwischen den Straßen „Im Bracksiek“ und „Am Pfarracker“.
Wie die Polizei mitteilt, bestand für das Baby zum Zeitpunkt des Fundes keine akute Lebensgefahr. Es war so abgelegt worden, dass es relativ schnell entdeckt werden konnte. Der Säugling befindet sich inzwischen in einer Pflegefamilie, das Jugendamt hat eine Vormundschaft eingerichtet, um die Interessen des Kindes zu wahren.
Die Ermittler der Kriminalpolizei Bielefeld bitten die Bevölkerung um Mithilfe. Gesucht werden Personen, die am 4. Oktober im Bereich des Parks Beobachtungen gemacht haben. Besonders wichtig sind Hinweise zu:
einer Person, die ein Bündel Decken oder Tücher bei sich trug,
einer Frau, die kürzlich schwanger war oder bei der eine Schwangerschaft vermutet wurde, die jedoch aktuell kein Baby hat.
Die Polizei bittet mögliche Zeugen, sich zu melden – auch anonym. Ziel sei es nicht nur, die Hintergründe der Tat zu klären, sondern auch eine mögliche Wiedervereinigung von Mutter und Kind zu ermöglichen.
Die Eltern des Kindes sind bislang nicht bekannt, auch das Geschlecht des Babys wurde aus Datenschutzgründen nicht veröffentlicht. Die Ermittlungen laufen unter dem Straftatbestand der Aussetzung (§ 221 StGB), der greift, wenn eine Person ein Kind in hilfloser Lage zurücklässt.
Die Polizei geht jedoch davon aus, dass das Baby bewusst so abgelegt wurde, dass es rechtzeitig gefunden werden konnte – ein Hinweis darauf, dass der Täter oder die Täterin möglicherweise in einer akuten Notsituation handelte.
Um Hinweise zu erhalten, veröffentlicht die Polizei häufig Fotos der Decken oder Tücher, in die das Kind eingewickelt war. Auch im aktuellen Fall wurden solche Bilder über lokale Medien verbreitet.
Die Ermittler betonen, dass das Ziel der Öffentlichkeitsfahndung nicht allein die Strafverfolgung, sondern vor allem eine menschliche Lösung ist.