
Münster. Der Bundestag hat die vollständige Finanzierung des THW Neubauprogramms beschlossen und damit eine zentrale Entscheidung für den Bevölkerungsschutz getroffen. Der Haushaltsausschuss stellte in seiner Bereinigungssitzung weitere Milliardenmittel bereit. Davon profitiert auch der THW Ortsverband Münster, der damit Planungssicherheit für einen modernen Standort erhält.
Der Bund stellt zusätzlich 2,7 Milliarden Euro zur Verfügung. Damit können alle 200 vorgesehenen Neubauten des Technischen Hilfswerks umgesetzt werden. Sechzig Projekte wurden bereits in den vergangenen beiden Jahren angestoßen, weitere einhundertvierzig sollen nun folgen. Die Entscheidung entlastet viele Ortsverbände, denn zahlreiche Unterkünfte erfüllen nach Angaben der Verantwortlichen nicht mehr die Anforderungen an heutige Einsatzstrukturen. Es fehlen unter anderem geeignete Räume, zeitgemäße Sanitärbereiche und ausreichend Stellflächen für Fahrzeuge.
Der THW Ortsverband Münster ist in der Speicherstadt in Coerde untergebracht. Die Unterkunft befindet sich an der Adresse An den Speichern in Münster. Von dort aus werden Einsätze und Ausbildungsdienste organisiert. Der Standort verfügt über einen Technischen Zug mit Zugtrupp, Bergungsgruppe, Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung sowie einer Fachgruppe Räumen. Diese Einheiten arbeiten mit Gerät und Fahrzeugen, für die passende Infrastruktur benötigt wird.
Das Neubauprogramm sieht standardisierte und serielle Bauweisen vor. Damit sollen Anforderungen an moderne Ausstattung, Barrierefreiheit und Energieeffizienz erfüllt werden. Die freigegebenen Mittel sorgen nach Angaben der politischen Entscheidungsträger dafür, dass geplante Maßnahmen nicht nur vorbereitet, sondern tatsächlich realisiert werden können.
Mit dem Bundeshaushalt 2026 erreicht der Etat des Technischen Hilfswerks einen neuen Höchststand von rund 642 Millionen Euro, etwa zweihundert Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Die Ortsverbände erhalten zur eigenen Bewirtschaftung insgesamt 60,6 Millionen Euro, mehr als jemals zuvor. Dieses Budget soll es ermöglichen, Material, Betriebskosten und anstehende Verbesserungen zuverlässig abzudecken.
Die Finanzierung des Neubauprogramms wurde durch eine Grundgesetzänderung möglich, die im Frühjahr verabschiedet wurde. Investitionen in Bevölkerungsschutz, Sicherheit und Verteidigungsfähigkeit werden dadurch nicht mehr durch die Regeln der Schuldenbremse begrenzt. Für den THW Ortsverband Münster bedeutet dies, dass die geplanten Verbesserungen der Unterkunft nun mit gesicherten Mitteln umgesetzt werden können. Damit erhalten die ehrenamtlichen Einsatzkräfte verlässliche Bedingungen für Ausbildung, Organisation und Einsatztätigkeit.