Polnische Krippe im Hauptbahnhof Münster: Adventlicher Akzent mit europäischer Botschaft

Die polnische Krippe im Hauptbahnhof Münster setzt 2025 ein starkes Zeichen für europäische Werte und lädt Reisende in der Adventszeit zum Innehalten ein.
Foto: Bistum Münster

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Münster. Im Hauptbahnhof Münster setzt in diesem Jahr eine besondere Krippe einen warmen Akzent zur Adventszeit. Direkt im Eingangsbereich, auf dem Weg Richtung Innenstadt, begegnen Reisende einer rund einen Meter hohen Krippendarstellung aus Holz. Etwa 15 Figuren umfasst das Ensemble, das unter dem großen Weihnachtsbaum im Bahnhofsfoyer platziert wurde und schon beim ersten Blick Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Entstanden ist die Krippe an der renommierten Kunstschule im polnischen Zakopane. Junge Künstlerinnen und Künstler fertigten jede Figur von Hand an. Die katholische polnische Mission im Bistum Münster hat die Ausstellung gemeinsam mit dem Bahnhofsmanagement um Michael Jansen ermöglicht. Am 5. Dezember wurde sie feierlich eröffnet – unter anderem mit Weihbischof Dieter Gerlings und Münsters Bürgermeister Klaus Rosenau.

Krippe im Hauptbahnhof Münster: Jährliche Tradition mit wechselndem Thema

Die hölzerne Krippe ist in Münster längst zu einer Adventstradition geworden. Bereits zum neunten Mal zeigt der Hauptbahnhof eine Arbeit der polnischen Kunstschule, deren Krippen inzwischen europaweit ausgestellt werden – darunter in Frankreich, Italien oder Tschechien. Jedes Jahr erhält die Darstellung ein neues Thema und eigene Zusatzfiguren, die das Leitthema interpretieren.

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2025 trägt die Installation den Titel „Bethlehem und Europa“. Neben den klassischen Figuren wie Maria, Josef und dem Jesuskind finden Besucherinnen und Besucher weitere Personendarstellungen, die europäische Geschichte und religiöse Traditionen widerspiegeln. Dazu gehören etwa die Heilige Edith Stein oder Mutter Teresa, die beide bewusst in das Motiv eingelassen wurden.

Europäische Werte im Mittelpunkt der Darstellung

Die Krippe versteht sich nicht nur als kunsthandwerkliches Werk, sondern als Beitrag zu einer aktuellen gesellschaftlichen Debatte. Malgorzata Wojcik von der polnischen Mission betonte, die Frage nach Europas Zukunft und seinen christlich geprägten Werten stehe im Zentrum der diesjährigen Gestaltung.

Weihbischof Gerlings hob in seiner Ansprache hervor, dass die Figuren an die Bedeutung demokratischer Rechte erinnerten. Er verwies auf Edith Stein, die 1942 im Konzentrationslager Auschwitz ermordet wurde, sowie auf die Heiligen Kyrill und Methodius, deren Alphabetentwicklung wesentlich zur Verbreitung des Evangeliums unter slawischen Völkern beitrug. Alle Figuren, so Gerlings, stünden für Vielfalt und für eine Grundhaltung, die Nächstenliebe über Hass stellt.

Musik und Ausblick: Krippe bleibt bis Anfang Januar

Musikalisch begleitet wurde die Eröffnung von der Kinder-Schola der polnischen Mission, die das Ereignis feierlich einrahmte. Besucherinnen und Besucher haben bis Dienstag, 6. Januar, Gelegenheit, die Krippe in der Eingangshalle des Hauptbahnhofs zu besuchen. Gerade in den Wochen vor Weihnachten soll sie ein Zeichen der Verbindung zwischen Kunst, Glaube und gesellschaftlichem Miteinander setzen.

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