
Münster. Die LWL-Kulturstiftung und der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) schauen auf ein außergewöhnlich reiches Jubiläumsjahr zurück. Unter dem Titel „1250 Jahre Westfalen“ fanden 2025 mehrere Hundert Veranstaltungen statt – von Ausstellungen und Konzerten bis zu Workshops, Lesungen und Bühnenformaten. In über 80 Städten und Gemeinden erhielten kulturelle Projekte eine Bühne, viele davon getragen von lokalen Initiativen, Museen, Vereinen und ehrenamtlich Engagierten.
Für das Jubiläum stellte die LWL-Kulturstiftung rund drei Millionen Euro bereit – der bislang größte Förderschwerpunkt der Stiftung. Ergänzend unterstützte die Sparkasse Münsterland Ost ausgewählte Projekte in Münster und im Kreis Warendorf. Insgesamt arbeiteten rund 90 Projektpartnerschaften daran, kulturelle Vielfalt und regionale Identität sichtbar zu machen.
Die Resonanz zeigt: Das Interesse an Westfalens Geschichte und Gegenwart ist ungebrochen. Mehr als 100.000 Menschen besuchten die Angebote vor Ort. Weitere 70.000 nutzten digitale Formate wie Online-Führungen, Videos oder Podcasts. Die zentrale Botschaft der Veranstalter: Kultur in Westfalen ist lebendig, vielschichtig und generationsübergreifend gefragt.
Eine besondere Rolle spielte Paderborn mit der großen Überblicksausstellung „775 – Westfalen“ im LWL-Museum in der Kaiserpfalz. Ergänzend widmeten sich weitere Präsentationen historischen Ereignissen, literarischen Perspektiven oder ökologischen Fragestellungen. Dazu gehörten Projekte wie „Die Schlacht am Brunsberg“ in Höxter, der Poesie-Parcours „Landstriche“ in Oelde oder die Ausstellung „Blind Spots“ in Haltern über die Geschichte der sogenannten „Displaced Persons“.
Auch Bühnenformate fanden großen Zulauf. Die „Jazz Jumelage“ verband westfälische Volkslieder mit zeitgenössischem Jazz, während „Westfalen weltweit“ in einem Mix aus Kabarett und Gespräch Kulturthemen aufgriff. Die Veranstaltungsreihe „BADDABÄM!“ behandelte gesellschaftliche Fragen von Esskultur bis Modekonsum und tourte unter anderem durch Bocholt, Emsdetten und Münster.
Mit Podcasts, digitalen Karten und Videoprojekten öffnete sich das Jubiläum auch medial. Der Animationsfilm „Es war einmal in Westfalen“ erzielte über 23.000 Aufrufe und bietet eine visuelle Zeitreise durch die Regionalgeschichte. Podcasts wie „Genau! Westfalen“ und „Untold Stories“ beleuchten literarische, historische und soziale Facetten mit Stimmen aus Wissenschaft, Kultur und Alltag.
Viele der zentralen Ausstellungen laufen 2026 weiter. Dazu gehören „775 – Westfalen“ in Paderborn, die Präsentation „Rafft euch empor!“ im Jüdischen Museum Dorsten und „Mit Herz, Hand und Verstand“ im Sauerland-Museum. Im Sommer 2026 eröffnet zudem die paläontologische Landesausstellung „ÜberLeben. Zwischen Dinos und Schuppenbäumen“ im LWL-Museum für Naturkunde in Münster.