Teilen statt kaufen: Münster testet mit der QuartiersKiste ein neues Nachbarschaftsmodell

Die QuartiersKiste startet in Münster: In York und Oxford können Anwohner ab Januar Alltagsgegenstände kostenfrei ausleihen.

Teilen:

Münster. Bohrmaschine, Beamer oder Polsterreiniger werden oft nur selten benötigt. Genau hier setzt ein neues Angebot in Münster an. In den Quartieren York und Oxford gehen ab Januar sogenannte „QuartiersKisten“ an den Start. Sie ermöglichen das unkomplizierte Ausleihen von Alltagsgegenständen direkt im eigenen Wohnumfeld. Entwickelt wurde das Projekt von den Abfallwirtschaftsbetriebe Münster (awm) im Rahmen der Smart-City-Strategie der Stadt.

Was steckt hinter der QuartiersKiste?

Die QuartiersKiste ist ein app-gestützter Leih- und Sharing-Schrank. Bewohnerinnen und Bewohner können dort Gegenstände ausleihen, die sie nur gelegentlich brauchen. Ziel ist es, Ressourcen zu schonen, Abfall zu vermeiden und gleichzeitig Kosten zu sparen. Das Prinzip lautet bewusst „leihen statt kaufen“.

Zum Start konzentriert sich das Angebot ausschließlich auf das Ausleihen. Weitere Funktionen wie Tauschen oder Verschenken sollen später folgen.

Das lesen andere gerade

Standorte im York- und Oxford-Quartier

Die neuen QuartiersKisten stehen an zwei zentralen Orten in Münster:

  • im Oxford-Quartier an der Mobilstation Nord

  • im York-Quartier am Treff C am Surreyweg 5

Auch wenn die offizielle Einweihung erst für das Frühjahr geplant ist, beginnt die kostenfreie Testphase bereits im Januar. Interessierte aus beiden Quartieren können sich vorab online anmelden.

Kostenfreie Testphase ab Januar 2026

Während der Testphase ist die Nutzung vollständig kostenlos. Die awm möchten möglichst viele Rückmeldungen aus der Nachbarschaft sammeln. Das Feedback der Nutzerinnen und Nutzer fließt direkt in die Weiterentwicklung des Systems ein. Ziel ist es, die QuartiersKiste langfristig als zentrale Anlaufstelle für gemeinsames Nutzen im Quartier zu etablieren.

Projektleiterin Stefanie Heeke betont, dass gerade die Rückmeldungen aus dem Alltag entscheidend seien, um das Angebot bedarfsgerecht auszubauen.

Technik, App und Open-Source-Ansatz

Entwickelt wurde das Sharing-System in einer Innovationspartnerschaft mit der Reboot Mobility GmbH sowie der PAUL WOLFF GmbH, die für die Schranklösungen verantwortlich ist.

Ein besonderer Aspekt des Projekts ist der Open-Source-Gedanke. Ab dem Frühjahr 2026 soll die Software der QuartiersKiste frei nutzbar sein. Damit könnten auch andere Städte und Kommunen das System übernehmen und an ihre eigenen Bedürfnisse anpassen.

Beteiligung der Quartiere ausdrücklich gewünscht

Von Beginn an wurden die Bewohnerinnen und Bewohner des York- und Oxford-Quartiers in das Projekt eingebunden. Über die städtische Beteiligungsplattform können Ideen, Wünsche und Anregungen eingebracht werden. Unterstützt wird das Projekt zudem von lokalen Netzwerkpartnern wie der Wohn+Stadtbau GmbH, der Konvoy GmbH und dem Kurbelbox e.V..

Teil des Modellprojekts „Abfallfreie Quartiere“

Die QuartiersKiste ist Bestandteil des Modellprojekts „Abfallfreie Quartiere“, das Münster als Smart-City-Fokusprojekt umsetzt. Gefördert wird es vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Neben den Sharing-Schränken testen die awm in den Pilotquartieren auch weitere technische Lösungen, etwa den Einsatz von Künstlicher Intelligenz zur Erkennung von Störstoffen im Bioabfall.

Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt vom Institut für Abfall, Abwasser und Infrastruktur-Management GmbH Ahlen, um eine spätere Ausweitung auf weitere Stadtteile und Kommunen vorzubereiten.

Teilen:

Münster Map
Zum Aktivieren tippen
Route anzeigen

Mehr Beiträge: