
Münster beteiligt sich im Frühjahr 2026 erneut an den Internationalen Wochen gegen Rassismus. Zum zwölften Mal lädt die Stadt Initiativen, Vereine und engagierte Einzelpersonen dazu ein, eigene Veranstaltungen zu organisieren und sich aktiv am Programm zu beteiligen. Für die Umsetzung stehen auch im kommenden Jahr wieder Fördermittel zur Verfügung.
Die Aktionswochen finden in Münster vom 14. bis zum 29. März 2026 statt. Koordiniert wird die Beteiligung durch das Kommunale Integrationszentrum der Stadt Münster. Dort laufen sowohl die Anmeldung der Projekte als auch die Beratung rund um Inhalte, Förderkriterien und organisatorische Fragen zusammen. Ziel ist es, möglichst vielfältige Perspektiven sichtbar zu machen und unterschiedliche Zielgruppen in der Stadtgesellschaft zu erreichen.
Förderfähig sind Vereine, Initiativen und Einzelpersonen, die für ihre geplanten Veranstaltungen keine ausreichenden eigenen Mittel zur Verfügung haben. Pro Projekt können Zuschüsse von bis zu 1.000 Euro beantragt werden. Dabei gelten feste Obergrenzen für einzelne Kostenarten, etwa für Honorare, Reise- oder Raumkosten sowie Sachmittel. In der Regel wird je Organisation oder Person nur ein Antrag bewilligt, da die verfügbaren Mittel begrenzt sind.
Die Bewerbung erfolgt formlos per E-Mail und ist ab sofort möglich. Spätester Abgabetermin ist der 16. Januar 2026. Nach Prüfung durch eine externe Fachjury werden die Förderempfehlungen ausgesprochen, die Auszahlung der bewilligten Zuschüsse ist für Februar vorgesehen. Den Juryvorsitz übernimmt der Antidiskriminierungs-Experte Dr. Cyril Brandt, unterstützt von weiteren Fachleuten.
Bei der Antragstellung wird besonders darauf geachtet, wie Veranstaltungen inhaltlich ausgerichtet sind. Eine Rolle spielen unter anderem die Einbindung von Betroffenenperspektiven, die benannten Zielgruppen, vorhandene Awareness- oder Schutzkonzepte sowie die Nachhaltigkeit der geplanten Maßnahme. Außerdem müssen Einnahmen und Ausgaben transparent dargestellt und die beantragte Fördersumme klar begründet werden.
Das Kommunale Integrationszentrum bietet umfassende Beratung zu den Förderkriterien und unterstützt bei der inhaltlichen und organisatorischen Planung. Ergänzend steht die Servicestelle Antidiskriminierung der Caritas als Ansprechpartner zur Verfügung. Auch Projekte ohne finanzielle Förderung können Teil des Gesamtprogramms werden, indem sie im Veranstaltungskalender der Stadt Münster sowie im bundesweiten Kalender der Aktionswochen eingetragen werden.
Die zuständige Beigeordnete Christine Zeller hebt die anhaltende Bedeutung der Aktionswochen hervor. Angesichts gesellschaftlicher und globaler Entwicklungen sei es wichtig, sich kontinuierlich mit Rassismus auseinanderzusetzen und die eigene Haltung zu reflektieren. Im Vorjahr gingen in Münster insgesamt 25 Förderanträge ein, was die breite Resonanz in der Stadt zeigt.
Bundesweit werden die Internationalen Wochen gegen Rassismus seit 2016 von der Stiftung gegen Rassismus koordiniert. Die Wurzeln der Initiative reichen bis ins Jahr 1995 zurück, seit 2008 erstreckt sich der Aktionszeitraum über zwei Wochen. Das bundesweite Motto 2026 lautet „100% Menschenwürde. Zusammen gegen Rassismus und Rechtsextremismus“. Als Botschafter begleitet der Soziologe Matthias Quent die Kampagne.