
Münster. Die Kommunalwahl 2025 in Münster wirft ihre Schatten voraus – und eine Website sorgt für Aufsehen: Busters dokumentiert AfD-Plakate in Münster im gesamten Stadtgebiet. Auf einer interaktiven Karte werden nicht nur Standorte markiert, sondern auch der Zustand der Plakate angezeigt. Das Ganze geschieht mit Ironie und unklarer Haltung zur Zerstörung der Plakate.
Die Plattform wurde vom selbsternannten „Busters“-Kollektiv aus Münster ins Leben gerufen. Ziel ist die vollständige Erfassung von AfD-Wahlplakaten – mit Fokus auf deren Zustand. Nutzer können auf einer digitalen Stadtkarte zwischen zwei Markierungen unterscheiden: Blaue Marker zeigen intakte Plakate, orangefarbene markieren beschädigte, beschmierte oder entfernte Exemplare. Jede Sichtung enthält ein Datum, ein Foto und eine genaue Standortangabe. Wer selbst ein Plakat meldet, muss zunächst prüfen, ob es bereits auf der Karte erfasst wurde. Danach erfolgt eine redaktionelle Freigabe. Die Seite wird laufend aktualisiert.
Der Hintergrund ist brisant. Am 14. September 2025 wählt Münster nicht nur einen neuen Oberbürgermeister, sondern auch den Stadtrat, die sechs Bezirksvertretungen und den Integrationsrat. Bereits bei der Bundestagswahl im Januar kam es zu zahlreichen Plakatzerstörungen – insbesondere bei der AfD. Nach Angaben der CDU wurde mehr als ein Drittel ihrer Großplakate beschädigt. Auch SPD, Grüne und FDP berichten über systematische Angriffe, etwa in Handorf oder Gievenbeck. AfD-Sprecher Helmut Birke sprach in diesem Zusammenhang von „paramilitärisch organisierter Zerstörung“.
Die Betreiber der Plattform äußern sich nicht eindeutig gegen die Zerstörung von Wahlwerbung. Im Gegenteil: Der Einstiegstext lautet provokant „Aktuell werden in Münster wieder Nazis gehängt. Oder zumindest Plakate, auf denen Nazis der AfD abgebildet sind.“ Ironische Formulierungen wie „Ist das eine angemessene Art, einer rechtsextremistischen Partei zu zeigen, dass sie nicht willkommen ist? Das wollen wir nicht beurteilen.“ lassen eine stillschweigende Billigung vermuten. Kritiker werfen den Machern daher vor, Vandalismus zumindest indirekt zu legitimieren.