Die Blauzungenkrankheit breitet sich in Nordrhein-Westfalen (NRW) rasant aus. Die Zahl der Fälle hat mittlerweile den dreistelligen Bereich erreicht, und es sind hauptsächlich Wiederkäuer wie Rinder, Schafe und Ziegen betroffen. Seit 2023 verzeichnet Deutschland wieder vermehrte Ausbrüche dieser Krankheit.
In diesem Jahr wurden in NRW bereits 165 Fälle der Blauzungenkrankheit gemeldet. Besonders betroffen sind Schafzüchter in den Kreisen Warendorf und Ennepe-Ruhr, wo zahlreiche Schafe erkrankt sind. Auch im Märkischen Kreis wurden 16 Fälle verzeichnet. Die typischen Symptome bei den Tieren umfassen mangelnden Appetit und das Absondern von der Herde.
Die Blauzungenkrankheit ist für Menschen ungefährlich, kann jedoch für Tiere wie Ziegen, Alpakas, Lamas und Rinder tödlich sein. Zu den klinischen Symptomen zählen Teilnahmslosigkeit, hohes Fieber, vermehrtes Speicheln, Rötung und Schwellung der Kopfschleimhäute sowie eine Schwellung und Blaufärbung der Zunge. Aufgrund der Schwere der Symptome benötigen betroffene Tiere intensive Betreuung, was Tierärzte stark belastet.
Die Blauzungenkrankheit wird durch Gnitzen (kleine stechende Mücken) übertragen. Die milden Winter der letzten Jahre haben zu einer Vermehrung dieser Insekten geführt, was die Ausbreitung der Krankheit begünstigt. Die Prognose für die kommenden Monate ist düster, da die Fallzahlen voraussichtlich weiter steigen werden und eine flächendeckende Durchseuchung möglich ist.
Eine Impfung gegen die Blauzungenkrankheit ist die einzige sichere Schutzmaßnahme. Diese sollte idealerweise vor der Hauptflugzeit der Mücken abgeschlossen sein. Allerdings sind die Impfungen teilweise nicht ausreichend, da auch geimpfte Herden betroffen sein können. Wichtige Maßnahmen bei Erkrankung umfassen die Stärkung des Immunsystems der Tiere sowie die Verabreichung von Schmerzmitteln, Antibiotika und Vitaminen.
Die Blauzungenkrankheit ist anzeigepflichtig. Verdachtsfälle müssen umgehend dem Veterinäramt gemeldet werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Es ist entscheidend, dass Landwirte und Tierhalter wachsam bleiben und bei den ersten Anzeichen einer Erkrankung handeln.
Die Blauzungenkrankheit stellt eine ernste Bedrohung für die Viehbestände in Nordrhein-Westfalen dar. Intensive Maßnahmen und ein gutes Management sind erforderlich, um die Ausbreitung zu kontrollieren und betroffene Tiere bestmöglich zu behandeln. Die Blauzungenkrankheit breitet sich in Nordrhein-Westfalen aus, und es wird erwartet, dass die Fallzahlen weiter steigen werden.