Der Haushaltsentwurf 2025 der Stadt Münster sieht Ausgaben von 1,7 Milliarden Euro vor. Trotz der geplanten Einsparungen wird ein Defizit von 37 Millionen Euro erwartet. Besonders hohe Ausgaben entstehen durch soziale Transferaufwendungen und die Kinder- und Jugendhilfe. Diese Bereiche machen einen großen Teil des städtischen Haushalts aus und sind in den letzten Jahren deutlich angestiegen.
Ein großer Teil des Defizits im Haushaltsentwurf 2025 geht auf die gestiegenen Ausgaben für soziale Leistungen zurück. So betragen die Transferaufwendungen insgesamt 770 Millionen Euro. Die Ausgaben für die Kinder- und Jugendhilfe haben sich seit 2016 mehr als verdoppelt. Laut der Stadtkämmerin ist die Stadt ohne zusätzliche finanzielle Unterstützung von Bund und Ländern bald nicht mehr in der Lage, diese Kosten zu tragen. Es drohen Leistungseinschränkungen in wichtigen sozialen Bereichen, wenn keine Hilfe erfolgt.
Trotz der hohen Ausgaben plant die Stadt Münster im Jahr 2025 Einsparungen von 20 Millionen Euro. Diese sollen bis 2028 schrittweise auf 40 Millionen Euro jährlich ansteigen. Die Stadtverwaltung hat eine Sparliste mit 81 Vorschlägen vorgelegt, um das Defizit zu verringern. Diese Maßnahmen werden voraussichtlich spürbar sein, da viele liebgewonnene Privilegien der Bevölkerung betroffen sind. Oberbürgermeister Markus Lewe betonte, dass es kein einfaches Jahr werden wird und viele Bürger sich auf Einschnitte einstellen müssen.
Im Rahmen des Haushaltsentwurfs 2025 bleibt der Gewerbesteuersatz in Münster bei 460 Prozent. Auch die Grundsteuern A und B bleiben mit 255 Prozent beziehungsweise 465 Prozent unverändert. Diese Stabilität bei den Steuersätzen ist vor dem Hintergrund der anstehenden gesetzlichen Änderungen der Grundsteuer von Bedeutung. Trotz dieser stabilen Steuereinnahmen reicht das Budget nicht aus, um das Defizit zu decken.
Die politischen Beratungen über den Haushaltsentwurf 2025 stehen in Münster kurz bevor. Beschlüsse werden für den 11. Dezember erwartet. In den kommenden Wochen wird intensiv darüber diskutiert, welche Sparmaßnahmen umgesetzt und welche Prioritäten gesetzt werden. Es bleibt abzuwarten, wie die Bevölkerung auf die angekündigten Einsparungen reagieren wird.