
Münster/ Steinfurt/Ai. Am Technologie-Campus Steinfurt der FH Münster haben die Bauarbeiten für zwei neue Instituts- und Laborgebäude begonnen. Mit dem symbolischen Spatenstich am Montag, 13. Oktober 2025, fiel der Startschuss für eines der größten Bauprojekte der Hochschule in den vergangenen Jahren. Insgesamt fließen rund 137,5 Millionen Euro in die Erweiterung des Standorts, an dem rund 4.000 Studierende ausgebildet werden. Die Finanzierung übernehmen das Ministerium für Kultur und Wissenschaft sowie der Bau- und Liegenschaftsbetrieb Nordrhein-Westfalen (BLB NRW).
Laut dem Ministerium ist das Ziel klar: Die FH Münster soll als moderner Wissenschaftsstandort weiter gestärkt werden. Besonders die ingenieurwissenschaftlichen Studiengänge in Steinfurt, darunter Maschinenbau, Chemieingenieurwesen, Elektrotechnik, Informatik und Physikingenieurwesen, profitieren von der neuen Infrastruktur. Sie bildet das Rückgrat für praxisnahe Forschung und die Ausbildung dringend benötigter Fachkräfte. Die Hochschule will mit den neuen Gebäuden zugleich ein Zeichen in Sachen Nachhaltigkeit setzen – langfristig soll der Campus klimaneutral werden.
Die Neubauten sind mehr als ein Ersatz für das nicht mehr sanierungsfähige Gebäude C. Auf rund 6.400 Quadratmetern entstehen hochmoderne Labore, Seminarräume, Büros und offene Arbeitsflächen für Studierende. Das Projekt folgt einem nachhaltigen Baukonzept: Vorgesehen sind Photovoltaikanlagen, begrünte Dächer und eine umweltfreundliche Wärmeversorgung über Geothermie. Auch beim Material wird auf Recyclingbeton gesetzt, um Ressourcen zu schonen und die CO₂-Bilanz zu verbessern.
Die FH Münster betont, dass die neuen Gebäude eine wichtige Grundlage für innovative Forschungsvorhaben schaffen. Die enge Zusammenarbeit zwischen Hochschule und regionaler Wirtschaft soll weiter intensiviert werden. Der Technologie-Campus Steinfurt gilt als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis – viele Projekte entstehen in Kooperation mit mittelständischen Unternehmen aus dem Münsterland. Rund drei Viertel der Absolventinnen und Absolventen finden bereits während ihres Studiums einen Arbeitsplatz in der Region, was die Bedeutung des Standorts für die lokale Wirtschaft unterstreicht.
Auch architektonisch soll der neue Campus ein Signal setzen. Das Konzept sieht eine helle, einladende Gestaltung mit großen Fensterfronten, Begrünung und offener Raumstruktur vor. Damit soll nicht nur eine angenehme Lernatmosphäre entstehen, sondern auch die Verbindung zur Umgebung gestärkt werden. Regenwasser wird zur Bewässerung genutzt, und die Energieversorgung orientiert sich an höchsten Effizienzstandards.
Die Neubauten sollen bis Mitte der 2030er Jahre den Weg für eine umfassende Modernisierung des gesamten Campus ebnen. Parallel prüft die Hochschule, wie bestehende Altgebäude nachhaltig ersetzt oder umgebaut werden können. Ziel ist ein Standort, der nicht nur funktional und energieeffizient ist, sondern auch als Modell für nachhaltige Hochschulentwicklung in Nordrhein-Westfalen gilt.