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Landgericht Münster: Fahrraddiebstähle und Körperverletzung – Prozess gegen 24-Jährigen

Femizid Coesfeld: Lebenslange Haftstrafe für Mord an Ex-Frau bestätigt durch Landgericht Münster. Ein Sohn steht in Versmold wegen Beihilfe zum Totschlag vor Gericht. Er half seinen Eltern beim geplanten Suizid mit Helium.
Foto: Kelly Sikkema

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Münster. Ein Prozess in Münster wegen Diebstahl und Körperverletzung gegen einen 24-jährigen Angeklagten ist fortgesetzt worden. Dem in Münster wohnhaften, aus Nepal stammenden Mann werden mehrere Taten aus dem Zeitraum Januar 2023 bis Januar 2025 zur Last gelegt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gibt es Hinweise auf eine mögliche schizophrene Erkrankung. Ein Gutachten soll klären, inwieweit der Gesundheitszustand die mutmaßlichen Taten beeinflusst haben könnte. Im Mittelpunkt des Prozesses stehen Vorwürfe von Gewalt und eine Serie von Diebstählen.

Prozess in Münster wegen Diebstahl und Körperverletzung: Angeklagter und Tatzeitraum

Die Anklage umfasst mehrere Vorfälle im Stadtgebiet Münster. Der heute 24-Jährige lebt in Münster und befindet sich für die Dauer der Hauptverhandlung unter Auflagen. Die Taten sollen sich über zwei Jahre erstreckt haben. Die Kammer prüft die einzelnen Komplexe nacheinander, um Tatabläufe, Beweise und Zeugenaussagen systematisch zu bewerten.

Zeugenaussagen zur Gewalt: Bahnhofsvorfall und aggressive Auftritte

Mehrere Zeugen schilderten körperliche Übergriffe. Ein 63-Jähriger wurde am Hauptbahnhof „aus dem Nichts“ gegen das Ohr geschlagen. Zudem berichteten ein Student und dessen Freund, dass sie auf dem Heimweg angehalten und aggressiv angegangen worden seien. Ein Zeuge gewann den Eindruck eines möglichen Drogenkonsums, was die Verteidigung bestreitet. Für den Prozess sind diese Aussagen zentral, weil sie Motive, Ablauf und Intensität der Gewaltvorwürfe konkretisieren.

Fahrraddiebstähle und Spurentreffer: Trekkingrad und Lastenrad

Neben Gewaltdelikten verhandelt die Kammer mehrere Fahrraddiebstähle. Ein nicht abgeschlossenes Trekkingrad verschwand aus einem Garten. Ein weiteres Mal wurde ein Lastenrad im Wert von rund 7.300 Euro entwendet, ebenfalls ungesichert in einem Garten abgestellt. Aufklärung brachten Zufälle. Die Besitzerin entdeckte das Trekkingrad in der Stadt und alarmierte die Polizei. Bei einer Kontrolle fanden Beamtinnen und Beamten im Besitz des Angeklagten das Portemonnaie des Lastenrad-Eigentümers, das zuvor im Rad vergessen worden war. Diese Funde stützen die Anklage in zentralen Punkten und erhöhen die Beweislast.

Weitere Vorwürfe: Versuchter Handydiebstahl in Roxel

In einer Sporthalle in Roxel soll der Angeklagte versucht haben, ein Mobiltelefon zu stehlen. Zeugen verhinderten den Diebstahl und hielten den Mann fest. Dabei kam es laut Aussage eines Zeugen zu einem Schlag. Zusätzlich sind weitere Diebstähle aktenkundig geworden. Die Kammer bewertet, wie belastbar die einzelnen Angaben sind und ob sich ein Serientat-Muster erkennen lässt.

Gesundheitliche Aspekte und rechtliche Einordnung

Die Staatsanwaltschaft vermutet einen Zusammenhang der Taten mit einer schizophrenen Erkrankung. Das Gericht will diese Frage sachverständig prüfen. Abhängig vom Ergebnis kommen neben einer schuldangemessenen Strafe auch Maßregeln der Besserung und Sicherung in Betracht. Zugleich bleibt der Grundsatz der Unschuldsvermutung bestehen. 

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