Die „Lange Nacht der Bildung“, organisiert von den Fachschaften Politik und Soziologie an der Universität Münster, steht seit Tagen und Wochen unter heftiger Kritik. Das Junge Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft wirft den Veranstaltern vor, Personen eingeladen zu haben, die Terrorismus verharmlosen und Israelhass sowie Antisemitismus verbreiten. Diese Vorwürfe haben zu Forderungen nach einem Rückzug der finanziellen Unterstützung und der Untersagung der Nutzung der Räumlichkeiten geführt.
In Reaktion darauf wurde eine Gegenveranstaltung geplant, unterstützt von der Jüdischen Gemeinde. Diese soll ein starkes Zeichen gegen Hass und für Solidarität setzen. Unter anderem unterstützen auch die CDU, SPD, Grünen und FDP, sowie verschiedene Jugendorganisationen, den Gegenaufruf.
Stattfinden soll die Kundgebung am 12.06.2024 um 19:00 Uhr auf dem Platz der Weißen Rosen
(Scharnhorststraße 100, 48151 Münster).
In der Pressemitteilung des Jungen Forums bekräftigt die Organisation den Vorwurf des Antisemitismus. Die Veranstalter wollen ein klares Gegengewicht zur Langen Nacht bilden. Zudem heißt es: „Wir
werden es nicht hinnehmen, dass jüdisches Leben in Deutschland – ob auf dem Campus oder
anderswo – bedroht wird. Hochschulen müssen ein sicherer Ort für alle Studierenden sein und
dürfen keinen Raum für die Verbreitung von Antisemitismus und Israelhass bieten.“.
Nachdem die Fachschaft sich lange zu den Vorwürfen nicht äußerte, hat diese das Programm nun doch angepasst. Zum einen wurde die Gruppe „Zora“ ausgeladen. Dieser wurde vorgeworfen die Terroranschläge des 07. Oktober als „„historischen Moment für Befreiungskämpfe weltweit“ bezeichnet zu haben. Darüber hinaus hat eine Referentin kurzfristig abgesagt.
Zudem heißt es in dem Instagram Beitrag: „Es hat interne Kritik an der LNdB (Anm. der Red. „Lange Nacht der Bildung“) gegeben, es gab Unstimmigkeiten über das Programm.“. Zudem kündigte die Fachschaft im Zuge dessen ein ausführlicheres Statement zu einem späteren Zeitpunkt zu veröffentlichen.
Die Lange Nacht der Bildung in Münster wird mit diesen Änderungen nun wohl definitiv stattfinden. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Fachschaft in den kommenden Wochen positionieren wird.