Long-Stay-Zimmer in Münster: Jugendherberge reagiert auf Wohnraummangel für Studierende

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Foto: Sephelonor

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Münster. Der Start ins Wintersemester stellt viele Studierende in Münster erneut vor ein bekanntes Problem: bezahlbarer Wohnraum ist knapp. Um die angespannte Situation etwas zu entschärfen, bietet das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH) nun in ausgewählten Häusern sogenannte Long-Stay-Zimmer an. Auch die Jugendherberge am Aasee gehört zu den rund 30 Standorten in Deutschland, die das Programm derzeit erproben.

DJH reagiert auf schwierigen Wohnungsmarkt

Der Wohnungsmarkt in Münster gilt seit Jahren als angespannt. Besonders zu Semesterbeginn konkurrieren Studierende, Berufspendler und junge Familien um die wenigen verfügbaren und bezahlbaren Wohnungen. Das DJH will mit seinem Long-Stay-Angebot eine temporäre Entlastung schaffen. Studierende können dort ein Zimmer für mehrere Wochen oder Monate mieten, ohne sich langfristig zu binden. Eine Mitgliedschaft im DJH ist allerdings Voraussetzung.

Das Konzept unterscheidet sich vom klassischen Jugendherbergsbetrieb, da es auf längere Aufenthalte ausgelegt ist. Die Zimmer sind möbliert – mit Bett, Tisch, Stuhl und Schrank – und verfügen je nach Haus über WLAN und Frühstücksangebot. Eine Kaution wird nicht verlangt, und Buchungen lassen sich bis kurz vor der Anreise kostenfrei stornieren.

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Jugendherberge am Aasee als Standort mit Nachfragepotenzial

In Münster ist besonders die Lage der Jugendherberge am Aasee für Studierende interessant. Sie befindet sich unweit der Universität, ist mit dem Fahrrad schnell erreichbar und bietet insgesamt 294 Betten in Einzel-, Doppel- und Mehrbettzimmern. Für längere Aufenthalte können die Gäste private Zimmer buchen. Laut DJH sollen einige Häuser, darunter auch Münster, mittelfristig modernisiert werden, um den Komfort zu erhöhen und zusätzliche Aufenthaltsräume zu schaffen.

Das Angebot könnte vor allem für Erstsemester oder Studierende in der Wohnungssuche eine Übergangslösung darstellen. Es ersetzt keine klassische Wohnung, schafft aber kurzfristig bezahlbare Alternativen in Zeiten, in denen Wohnheime und WG-Zimmer oft über Monate ausgebucht sind.

Übergangslösung statt Dauerlösung

Mit dem Long-Stay-Zimmerangebot reagiert das DJH auf eine Entwicklung, die viele Universitätsstädte betrifft: Der Bedarf an studentischem Wohnraum übersteigt deutlich das vorhandene Angebot. Gleichzeitig soll das Konzept nicht als Konkurrenz zu Studierendenwohnheimen verstanden werden, sondern als pragmatische Ergänzung. Wie stark das Angebot in Münster tatsächlich genutzt wird, bleibt abzuwarten.

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