
Die Tour de Verkehrswende 2025 zieht derzeit durch das Rhein-Ruhr-Gebiet. Organisiert von der Initiative Changing Cities machen Hunderte Radfahrerinnen und Radfahrer auf die Herausforderungen der Mobilitätswende aufmerksam. Die Radtour begann am 23. August in Münster und endet am 31. August in Köln, wo die gesammelten Forderungen an NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer übergeben werden sollen.
Die Aktion versteht sich als mobile Demonstration. Zwischen 22. und 31. August werden verschiedene Städte in Nordrhein-Westfalen und im benachbarten Ausland angefahren. Dazu gehören unter anderem Dortmund, Wuppertal, Essen, Oberhausen, Düsseldorf, Mönchengladbach, Roermond in den Niederlanden, Aachen und Düren.
In jeder Stadt gibt es Kundgebungen, die auf zentrale Forderungen der Initiativen hinweisen. Dazu zählen der Ausbau sicherer Radwege, bessere Bedingungen für den Fußverkehr, eine Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs sowie eine klare Reduktion des Autoverkehrs. Ziel ist es, die Verkehrswende politisch voranzutreiben und öffentliche Aufmerksamkeit zu erzeugen.
Der Start erfolgte am Samstag, 23. August, auf dem Domplatz in Münster. Die Wahl dieses Ortes war symbolisch. Der Domplatz ist seit Sommer 2023 weitgehend autofrei und steht für eine neue Art städtischer Mobilität.
Bei der Auftaktveranstaltung waren mehrere lokale Akteure vertreten:
Andrea Blome, Vorsitzende des Ausschusses für Verkehr und Mobilität der Grünen-Fraktion im Rat der Stadt Münster.
Hans-Günter Ockenfels vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) Münster.
Julia Hansel vom FUSS e. V. Münster.
Thomas Lins, Vorsitzender des VCD Münsterland.
Sie alle betonten die Notwendigkeit, die Verkehrswende konsequent umzusetzen und bestehende Strukturen zu verbessern.
Münster gilt bundesweit als Fahrradstadt. Laut der letzten Mobilitätsbefragung 2022/23 beträgt der Radverkehrsanteil 47 Prozent, der Umweltverbund insgesamt 74 Prozent. Damit liegt Münster weit über dem bundesweiten Durchschnitt.
Dennoch gibt es offene Baustellen. Im öffentlichen Nahverkehr wird immer wieder gefordert, Busse durch eigene Spuren zu beschleunigen. Auch der Fußverkehr ist ein Dauerthema: Laut FUSS e. V. nehmen Probleme durch Falschparker und E-Scooter auf Gehwegen zu. 2024 verzeichnete die Stadt einen deutlichen Anstieg an geahndeten Verstößen auf Geh- und Radwegen.
Mit dem Masterplan Mobilität 2035+, den der Rat 2024 beschlossen hat, will Münster den Anteil nachhaltiger Verkehrsmittel noch weiter ausbauen. Die Stadt soll bis 2035 klimaneutral mobil sein.
Nach dem Auftakt in Münster führt die Tour de Verkehrswende 2025 weiter nach Dortmund, Wuppertal und Essen/Oberhausen. Weitere Etappen sind Düsseldorf, Mönchengladbach und Roermond in den Niederlanden. In Aachen und Düren wird die Radtour ebenfalls Station machen, bevor der Abschluss in Köln erfolgt.
Die Polizei begleitet die Radtour auf allen Abschnitten. Kurzzeitige Verkehrsbehinderungen sind Teil des Konzepts. In jeder Stadt werden Kundgebungen organisiert, die lokale Themen mit den landesweiten Forderungen verbinden.
Der Abschluss in Köln ist mit einer symbolischen Übergabe verbunden. Die gesammelten Forderungen sollen dem NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer übergeben werden.
Kernforderungen sind:
Sicherer Ausbau der Radwegeinfrastruktur in allen Städten.
Mehr Platz und Schutz für Fußgängerinnen und Fußgänger.
Verbindliche Maßnahmen zur Beschleunigung des Busverkehrs.
Stärkere finanzielle Unterstützung für den ÖPNV.
Die Initiatoren machen deutlich, dass die Verkehrswende nicht nur in kommunaler Verantwortung liegt, sondern durch Landes- und Bundespolitik unterstützt werden muss.