
Warendorf. Am Samstag, den 23. August 2025, haben rund 550 Menschen in Warendorf ein deutliches Signal gesetzt. Mit Fahrrädern, Traktoren und Transparenten demonstrierten sie gegen den geplanten Ausbau der Bundesstraßen B51 und B64n. Die Aktion verlief friedlich, sorgte aber unterwegs für spürbare Verkehrsbehinderungen.
Zwei große Konvois machten sich am Vormittag auf den Weg nach Warendorf:
Start in Münster-Handorf: Dort setzten sich gegen Mittag rund 100 Radfahrer in Bewegung. Unterwegs schlossen sich weitere Teilnehmer an, sodass am Ende etwa 200 Radfahrer und 15 Traktoren gemeinsam nach Warendorf fuhren.
Start im Kreis Gütersloh: In Herzebrock startete um 13 Uhr eine kleinere Gruppe, die sich schnell vergrößerte. Über Clarholz, Beelen und Vohren wuchs der Zug auf rund 350 Radfahrer und 60 Traktoren an.
Beide Gruppen trafen auf der Linnenwiese in Warendorf zusammen. Dort hielten Redner ihre Beiträge, bevor die Veranstaltung gegen 16 Uhr offiziell beendet wurde. Nach Angaben der Polizei verlief die Kundgebung ohne Zwischenfälle.
Kernpunkt des Protests war die Ablehnung der geplanten Bauprojekte. Kritiker bemängeln, dass in Warendorf 110 Hektar landwirtschaftliche Fläche verloren gingen. Auch die Kosten sind längst aus dem Ruder gelaufen: Aus ursprünglich 137 Millionen Euro sind mittlerweile mehr als 290 Millionen Euro geworden.
Bürgerinitiativen sprechen von überdimensionierten Projekten, die nicht zu den Klimazielen passen und eine nachhaltige Verkehrspolitik eher verhindern als fördern.
Befürworter des Ausbaus sehen die Lage anders. Sie erwarten eine deutliche Entlastung der Ortsdurchfahrten in Warendorf, Beelen und Herzebrock-Clarholz. Zudem soll die vierspurige B51 zwischen Münster und Telgte für mehr Sicherheit sorgen und die betroffenen Orte attraktiver machen.
Besonders ins Auge fielen die vielen Radfahrer und Landwirte. Etwa 200 Menschen kamen mit dem Fahrrad aus Münster, weitere 350 aus dem Kreis Gütersloh. Dazu fuhren 75 Landwirte mit ihren Traktoren. Diese Kombination sollte symbolisch zeigen, dass Verkehrspolitik neu gedacht werden muss – klimafreundlicher und zukunftsorientierter.
Die Diskussion um den Ausbau der B51 und B64n schwelt seit Jahren. Während Befürworter auf Infrastruktur und Sicherheit pochen, fordern Gegner ein Umdenken in Richtung ökologischer Mobilität. Die Demonstration in Warendorf hat nun erneut deutlich gemacht, wie stark das Thema die Region bewegt.