Die Staatsanwaltschaft Münster hat Anklage gegen einen 52-jährigen Tatverdächtigen im Mordfall Steinfurter Bagno erhoben. Dieser Fall, der sich vor über 20 Jahren ereignet hat, wirft erneut ein Schlaglicht auf die Ermittlungsarbeit in Deutschland. Der Verdächtige floh nach der Tat im Jahr 2003 ins Ausland und konnte erst 2018 durch einen DNA-Treffer in Frankreich identifiziert werden. Dieser Treffer brachte neue Bewegung in den langjährigen Fall.
Am 1. April 2003 wurde eine Frau in der Parkanlage Steinfurter Bagno durch zahlreiche Messerstiche getötet. Anschließend vergrub der mutmaßliche Täter das Opfer. Das vermutete Tatmotiv ist Rache, da die Beziehung zwischen der Frau und dem Verdächtigen kurz zuvor endete. Die brutale Tat schockierte damals die Region und blieb viele Jahre unaufgeklärt.
Nach dem Mord floh der Tatverdächtige ins Ausland. Es dauerte 15 Jahre, bis ein DNA-Treffer in Frankreich zur Identifizierung führte. Bei der Festnahme im Jahr 2018 lebte der Mann unter einem falschen Namen. Der Verdächtige war bereits wegen eines versuchten Tötungsdelikts verurteilt und verbüßt in Frankreich eine 10-jährige Haftstrafe.
Im Jahr 2021 stellte das Landeskriminalamt eine Verbindung zwischen dem Mordfall Steinfurter Bagno und dem Verdächtigen her. Diese neuen Erkenntnisse führten schließlich dazu, dass die Staatsanwaltschaft Münster Anklage erhob. Die französischen Behörden bewilligten im Oktober 2024 die Auslieferung des Tatverdächtigen nach Deutschland.
Die kommenden Monate könnten endlich Licht in den Mordfall Steinfurter Bagno bringen. Durch die neue Anklage und die bevorstehende Auslieferung des Verdächtigen nach Deutschland steht die Aufklärung des Mordes nach über zwei Jahrzehnten kurz bevor. Der Fall zeigt einmal mehr, wie moderne Kriminaltechnik, insbesondere DNA-Analysen, alte Fälle wieder aufrollen kann.