In Münster starten in den nächsten Tagen umfangreiche Bekämpfungsmaßnahmen gegen den Eichenprozessionsspinner, eine zunehmend problematische Schädlingsart. Zur Eindämmung wird das mikrobiologische Biozid Foray ES eingesetzt, das an etwa 200 ausgewählten Standorten im gesamten Stadtgebiet verteilt wird. Dieser Einsatz markiert eine Reduzierung der Behandlungsstandorte sowie der betroffenen Eichen um ein Drittel im Vergleich zu den Vorjahren.
Das primäre Ziel der Aktionen ist, gesundheitliche Beeinträchtigungen zu vermeiden, die durch die Brennhaare der Raupen verursacht werden können. Diese Haare lösen häufig allergische Reaktionen und Hautirritationen aus. Durch frühzeitige Kontrollmaßnahmen wird versucht, die Population des Schädlings effektiv zu regulieren.
Foray ES enthält ein Protein aus einem Bodenbakterium, das speziell den Darm der Raupen angreift und diese effektiv bekämpft. Das Biozid ist bienenverträglich und schont wichtige Nützlinge, kann jedoch auch Auswirkungen auf andere Falterarten haben. Während der Ausbringung des Präparats wird empfohlen, dass Menschen direkten Kontakt vermeiden, um potenzielle Risiken zu minimieren.
Die biozide Behandlung wird von spezialisierten Fachunternehmen durchgeführt und nimmt, abhängig von den Wetterbedingungen, zwei bis drei Wochen in Anspruch. Die verwendete Sprühtechnik zielt darauf ab, die Verwehung des Mittels zu minimieren, und verwendet in schwer zugänglichen Gebieten Sprühkanonen.
Neben den chemischen Maßnahmen ist ab der zweiten Maihälfte die mechanische Entfernung der Raupen durch ein Absaugverfahren geplant. Dieses Verfahren wird speziell ab dem dritten Larvenstadium der Raupen eingesetzt. Darüber hinaus sind die Bürgerinnen und Bürger aufgefordert, Raupengespinste über den städtischen Online-Dienst „Mängelmeldung“ zu melden, um eine schnelle Reaktion und Behandlung zu ermöglichen.