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Nächste rechtsextreme Demo angekündigt: „Münster die Dritte“ am 13. September

Die Polizei hat die Neonazi-Demo in Münster am 5. Juli 2025 gestoppt. Begleitet wurde der Aufzug von lautstarkem Gegenprotest. Nach dem gestoppten Aufmarsch am 5. Juli kündigt die Partei „Die Heimat" Klagen gegen die Polizei und Verwaltung an.

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Münster/AI. Am 13. September 2025 plant das Umfeld der rechtsextremen Partei Die Heimat (ehemals NPD) eine weitere Versammlung in Münster. Die Veranstaltung mit dem Titel „Münster die Dritte“ soll laut Ankündigung um 14 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz beginnen. Es ist bereits die dritte rechtsextreme Demonstration in Münster in kurzer Zeit. Die Organisatoren geben an, mit der Demonstration gegen angebliche „Repression“ und „Polizeischikanen“ protestieren zu wollen. In Aufrufen wird die Polizei als Gegner inszeniert, der Widerstand dagegen als „nationales Anliegen“ verklärt. Die Versammlungsbehörde und das Polizeipräsidium Münster bereiten sich auf die Demonstration vor.

Rechtsextreme Demonstration in Münster: Ziel ist Provokation und Eskalation

Die Ankündigung erfolgt nur wenige Wochen nach zwei bereits durchgeführten Aufmärschen im Juli, bei denen sich Neonazi-Kader und rechtsextreme Gruppen wie „Die Rechte“, „Junge Nationalisten“ und der „Freundeskreis Siegfried Borchardt“ beteiligten. Die Veranstaltung am 13. September steht unter dem Motto „Gegen Repression hilft nur noch mehr Demonstration!“ und richtet sich explizit gegen die Polizei. Kritisiert werden unter anderem Auflagen, Verzögerungen und angebliche Einschränkungen des Versammlungsrechts. Die Organisatoren kündigen außerdem eine neue Route an.

Neuer Routenverlauf: Rechtsextreme wollen vor Polizeipräsidium demonstrieren

Im Gegensatz zu den vorherigen Aufmärschen wird die Route der rechtsextremen Demonstration in Münster erweitert. Ziel ist es, direkt vor dem Polizeipräsidium zu demonstrieren – laut Ankündigung als Antwort auf das Verhalten der Polizei bei den vorangegangenen Versammlungen. Der Aufruf spricht von juristischen Gegenmaßnahmen wie Strafanzeigen und Dienstaufsichtsbeschwerden gegen die Versammlungsbehörde. Auch ein Unterhaltungsprogramm bei eventuellen Wartezeiten wird angekündigt – offenbar, um mögliche polizeiliche Verzögerungen zu unterlaufen. Die Behörden prüfen derzeit Auflagen für die neue Route.

Einzelhandel kritisiert Belastung durch rechte Aufmärsche

Bereits vor der letzten rechtsextremen Demo in Münster am 19. Juli 2025 hatten sich zahlreiche Geschäftsleute aus dem Bahnhofsviertel öffentlich gegen die Veranstaltung positioniert. Unter dem Motto „Nicht noch einmal“ forderten sie eine Verlegung der Route. Der Protest erfolgte in Form eines offenen Briefs und einer Unterschriftenaktion, unterstützt von mehr als 40 Ladenbesitzern, Hoteliers und Filialleitungen. Hintergrund waren massive Umsatzeinbußen, eingeschränkter Nahverkehr und längere Arbeitszeiten für Mitarbeitende infolge stundenlanger Sperrungen. CDU-Ratsherr Richard Halberstadt sprach sich ebenfalls deutlich gegen die wiederholte Belastung des Viertels aus und forderte Konsequenzen von Stadt und Polizei.

Rückblick: Zwei rechtsextreme Aufmärsche im Juli mit starkem Gegenprotest

Die Aufmärsche am 5. und 19. Juli hatten zu erheblichen Verkehrsbehinderungen und polizeilichen Maßnahmen geführt. Am 5. Juli stoppte die Polizei den Aufzug bereits nach 500 Metern wegen uniformähnlicher Darstellung und paramilitärischer Formation. Es folgten 75 Strafanzeigen, darunter auch wegen verbotener Symbole. Beim zweiten Aufmarsch kam es zu erneuten Verzögerungen, unter anderem wegen Verstößen gegen Fahnenauflagen. Auch hier wurden Anzeigen gestellt – etwa wegen Hitlergruß und unerlaubter Tätowierungen.

Begleitet wurden beide Demos von starkem Gegenprotest. Breite zivilgesellschaftliche Bündnisse wie Keinen Meter den Nazis und Studierendengruppen organisierten Gegenveranstaltungen mit jeweils mehreren Hundert Teilnehmern. Insgesamt waren sieben Versammlungen an diesem Tag angemeldet.

Stadt und Polizei stehen vor erneuter Herausforderung

Die angekündigte rechtsextreme Demo in Münster stellt Stadt und Sicherheitsbehörden erneut vor eine schwierige Situation. Ziel der Szene ist offenbar nicht nur die Durchsetzung der Veranstaltung, sondern auch eine juristische und öffentliche Konfrontation mit den Behörden. Ob die angekündigte neue Route genehmigt wird, ist offen.

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