Die PayPal-Gast-Funktion erleichtert Kunden ohne eigenes Konto den Bezahlvorgang. Doch genau diese Funktion wird von Kriminellen missbraucht. Unbekannte nutzen fremde Kontodaten, um online einzukaufen. Dieser Betrug trifft viele Betroffene und wirft Fragen zu den Sicherheitsmaßnahmen von PayPal auf.
Mit der Gast-Option können Nutzer ohne PayPal-Konto per Lastschrift oder Kreditkarte bezahlen. Das Ziel ist, Kunden eine schnelle und unkomplizierte Bezahlmöglichkeit zu bieten. Doch genau diese Leichtigkeit eröffnet Betrügern neue Möglichkeiten.
Kriminelle geben im Bezahlvorgang fremde IBANs an, die offenbar nicht oder nur unzureichend geprüft werden. Ein Beispiel zeigt die Konsequenzen: Ein Betroffener erhielt eine Zahlungsaufforderung von PayPal für ein Konto, das nicht mehr existiert. Kurz darauf folgte eine Inkassoforderung mit deutlich erhöhtem Betrag.
Ein besonders massiver Betrug fand in Nordrhein-Westfalen statt. Über 10.000 gestohlene Kontodaten wurden für den Kauf und Weiterverkauf von Deutschlandtickets genutzt. Dieser Vorfall zeigt, wie groß die Prüflücken bei der PayPal-Gast-Funktion sind.
PayPal behauptet, Sicherheitsprüfungen durchzuführen, hält aber Details dazu geheim. Es gibt keine Möglichkeit, die eigene IBAN gegen Gastzahlungen zu sperren. Auch auf Testüberweisungen, wie das Überweisen eines Cent-Betrags zur Verifizierung, wird verzichtet. Verbraucher und Verbraucherschützer kritisieren diese unzureichenden Maßnahmen scharf.
Betroffene sollten Zahlungen sofort widerrufen und Anzeige bei der Polizei erstatten. Eine klare und schnelle Reaktion hilft, den finanziellen Schaden zu begrenzen.