
Münster. In Hiltrup beginnt am 20. Oktober die frühzeitige Beteiligung zum Bebauungsplan an der Westfalenstraße. Ziel ist mehr Wohnraum und Platz für Geschäfte gegenüber dem Hallenbad, wie die Stadt Münster mitteilt.
Das Plangebiet liegt westlich der Westfalenstraße gegenüber dem Hallenbad und umfasst Flächen, auf denen derzeit eine ehemalige Kfz-Werkstatt und zwei Einfamilienhäuser leer stehen. Nach Angaben der Stadt Münster soll in erster Reihe entlang der Westfalenstraße eine Erdgeschosszone für gewerbliche Nutzungen entstehen. In den oberen Etagen sind vorrangig Wohnungen vorgesehen. Im rückwärtigen Bereich plant die Verwaltung ein Wohngebiet mit zweigeschossiger Bebauung in offener Bauweise, das sich in Maßstab und Dichte an die umgebende Bebauung anlehnt. Damit reagiert die Stadt auf die anhaltend hohe Nachfrage nach Wohnraum und will zugleich die Nahversorgung im Zentrum von Hiltrup-Mitte stärken. Grundlage ist das städtische Einzelhandels- und Zentrenkonzept, das den zentralen Versorgungsbereich sichern soll. Parallel zur Aufstellung des Bebauungsplans mit der Nummer 647 ist die 140. Änderung des Flächennutzungsplans vorgesehen, die angrenzende Bereiche einbezieht. Für das Bauvorhaben Westfalenstraße bedeutet dies, dass Nutzungen und Dichten rechtlich neu geordnet werden. Die Stadt betont, dass städtebauliche Verträglichkeit, kurze Wege und ein lebendiges Quartier im Vordergrund stehen. Damit schließt das Projekt eine städtebauliche Lücke und schafft die Voraussetzungen für eine gemischte Nutzung aus Wohnen und kleinteiligem Gewerbe. Der Bebauungsplan Hiltrup Münster zielt dabei auf eine maßvolle Nachverdichtung.
Die frühzeitige Beteiligung läuft vom 20. Oktober bis einschließlich 20. November. In diesem Zeitraum stehen die Vorentwürfe sowohl für den Bebauungsplan Nr. 647 als auch für die 140. Änderung des Flächennutzungsplans bereit. Einsehen können Interessierte die Unterlagen online im Stadtportal unter dem Bereich Stadtplanung sowie vor Ort im Kundenzentrum Planen und Bauen im Stadthaus 3 am Albersloher Weg 33. Die Öffnungszeiten sind montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr und freitags von 8 bis 13 Uhr. Laut Stadt Münster können Stellungnahmen zur Planung bis zum 20. November eingereicht werden. Wer Rückfragen hat, kann einen Gesprächstermin vereinbaren. Dafür steht die Telefonnummer 0251 492-6195 zur Verfügung. Die Öffentlichkeitsbeteiligung Münster ist ein gesetzlich verankerter Schritt im Planverfahren. Eingaben aus der Bürgerschaft werden dokumentiert, fachlich geprüft und fließen in die weitere Abwägung ein. Für Anwohnende, Handel und Eigentümer ist dies die Gelegenheit, Hinweise zu Verkehr, Stellplätzen, Begrünung, Nutzungsmischung und Architektur einzubringen. So lässt sich früh erkennen, wo Anpassungen sinnvoll sind und wie die Ziele der Stadtplanung Hiltrup konkret umgesetzt werden können.
Mit dem Verfahren verfolgt die Stadt mehrere Ziele. Zum einen soll dringend benötigter Wohnraum in zentraler Lage entstehen, der den bestehenden Siedlungskörper ergänzt und die Auslastung vorhandener Infrastruktur verbessert. Zum anderen stärkt eine gewerbliche Erdgeschossnutzung entlang der Westfalenstraße die Nahversorgung und die Funktion von Hiltrup-Mitte als zentralem Versorgungsbereich. Das entspricht dem Einzelhandels- und Zentrenkonzept, das lokale Angebote bündeln und Wege kurz halten will. Die vorgesehene zweigeschossige, offene Bauweise im hinteren Bereich soll zugleich Rücksicht auf das Umfeld nehmen und eine maßvolle Dichte sicherstellen. Für die weiteren Schritte ist entscheidend, wie die öffentliche Debatte verläuft und welche Anregungen eingehen. Wer Hiltrup Nachrichten zur Stadtentwicklung verfolgt, wird das Verfahren als Weichenstellung für die nächsten Jahre einordnen. Die Kombination aus Bebauungsplan und Änderung des Flächennutzungsplans schafft Planungssicherheit für Investoren und Nachbarschaft. Sie legt fest, welche Nutzungen zulässig sind, wie hoch gebaut werden darf und welche Qualität im Erdgeschoss erwartet wird. Damit kann an der Westfalenstraße eine gemischte Struktur aus Wohnen und kleinteiligem Gewerbe entstehen, die das Zentrum belebt, ohne das Quartier zu überfordern.