
Hamburg strebt Großes an: Die Olympischen Spiele 2040 sollen in der Hansestadt stattfinden – nachhaltig, inklusiv und urban. Doch das Konzept geht weit über Hamburg hinaus. Eine Stadt, die bislang nicht im direkten olympischen Fokus stand, wird nun überraschend Teil der Planungen: Münster. Die Rolle Münsters bei Olympia 2040 ist dabei mehr als symbolisch – das neue LVM-Preußenstadion könnte als Austragungsort für das olympische Fußballturnier dienen.
Noch ist keine Entscheidung gefallen, aber Gespräche mit Hamburg laufen bereits auf Hochtouren.
Das im Bau befindliche LVM-Preußenstadion in Münster ist ein Vorzeigeprojekt für nachhaltigen Stadionbau. Bis spätestens 2028 soll es fertiggestellt sein. Zu den Besonderheiten zählen 7000 Fahrradstellplätze, eine großflächige Photovoltaikanlage und moderne Technik für umweltfreundliche Nutzung. Das Stadion ist nicht für Konzerte ausgelegt, sondern gezielt auf Sportveranstaltungen fokussiert – ein Pluspunkt für Olympia.
Die Rolle Münsters bei den Olympischen Spielen 2040 wird daher auch über die reine Austragung hinaus diskutiert: Nachhaltigkeit ist ein zentrales Kriterium in Hamburgs Olympia-Konzept. Münster erfüllt dieses Anspruchsdenken auf bemerkenswerte Weise.
Die Bewerbung Hamburgs zielt auf eine neue Art der Olympischen Spiele. Unter dem Motto „Festival der kurzen Wege“ sollen 82 % der Sportstätten im Umkreis von sieben Kilometern liegen. Vieles wird temporär oder auf bestehenden Anlagen realisiert. Ergänzt wird das Konzept durch Außenstandorte – neben Kiel auch Münster, Leipzig, Magdeburg, Nürnberg und Hannover.
Zentrale Drehpunkte sind die Olympic Park City sowie der Olympic Park Altona mit dem Olympischen Dorf in der Science City Bahrenfeld. Letztere soll sich zu einem internationalen Wissenschaftsstandort entwickeln und die Spiele mit nachhaltigem Forschungshintergrund begleiten.
Auch im Bereich Mobilität setzt Hamburg Maßstäbe. Geplant sind der Ausbau des ÖPNV, mehr Radwege und der Einsatz autonomer E-Shuttles. 96 % der Sportstätten sollen in maximal 15 Minuten zu Fuß vom Nahverkehr erreichbar sein. Münster verfolgt ähnliche Ziele in seiner Stadtentwicklung – das macht eine Beteiligung im olympischen Kontext besonders reizvoll.
Ein zentrales Element der Hamburger Bewerbung ist die Idee einer „olympischen Generation“. Sport soll stärker im Alltag verankert werden – durch moderne Infrastruktur, gute Schulsportangebote und gesellschaftliche Einbindung. Die Paralympics rücken dabei die Barrierefreiheit in den Fokus.
Münster kann sich in diese Vision nahtlos einfügen. Die Stadt setzt bereits heute auf Sportförderung, Inklusion und nachhaltige Entwicklung. Die Rolle Münsters bei Olympia 2040 wäre ein logischer Schritt auf diesem Weg.
Ein offizieller Zuschlag steht noch aus, doch die Perspektive ist gegeben. Münster zeigt sich bereit, Teil eines der größten Sportereignisse der Welt zu werden.
Der Weg zur Entscheidung ist klar umrissen:
Dezember 2025: Präsentation der Bewerbung beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB).
Mai 2026: Referendum in Hamburg zur Bürgerbeteiligung.
Herbst 2026: Entscheidung des DOSB, ob Hamburg Deutschlands offizielle Bewerbung stellt.
2027: Finale Entscheidung durch das Internationale Olympische Komitee (IOC).
Bis dahin bleibt offen, welche Städte final berücksichtigt werden – doch die Rolle Münsters bei den Olympischen Spielen 2040 wird immer konkreter.