Personalmangel bei Lokführern in NRW: Verkehrsunternehmen unter Druck

Ausbau der Bahnstrecke Münster-Lünen: NRW und Bahn unterzeichnen Vereinbarung. Zweigleisiger Ausbau soll den Bahnverkehr verbessern. Fliegerbombe in Hamm: Am 15. April 2025 wurden über 400 Anwohner evakuiert. Die Entschärfung verlief reibungslos. Personalmangel bei Lokführern in NRW: 500 Stellen unbesetzt, über 1000 Neubesetzungen nötig – Land und Unternehmen reagieren unterschiedlich. Sabotage bei der Bahn legt die Strecke Duisburg–Düsseldorf lahm. Das Münsterland ist massiv betroffen. Züge fallen aus oder werden umgeleitet.

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Der Personalmangel im Bereich der Lokführer in NRW hat sich in den vergangenen Monaten weiter zugespitzt. Aktuell fehlen rund 500 ausgebildete Lokführer im Personen- und Güterverkehr. Diese Zahl könnte in den kommenden zwei Jahren deutlich steigen: Es wird erwartet, dass über 1000 Stellen neu besetzt werden müssen. Gründe dafür sind unter anderem der demografische Wandel sowie ein zunehmender Berufsausstieg aufgrund hoher Belastung. Der Engpass betrifft sowohl den Nahverkehr als auch den Schienengütertransport und stellt Verkehrsunternehmen vor große Herausforderungen.

Ursachen für den Personalmangel bei Lokführern in NRW

Die Gründe liegen nicht allein im Alter der Belegschaft. Viele Verkehrsunternehmen haben in den vergangenen Jahren zu wenig neue Fachkräfte ausgebildet. Laut Branchenexperten war das eine Folge von Kostendruck und zunehmendem Wettbewerb. In Kombination mit der absehbaren Welle an Ruheständlern entstand ein akuter Mangel. Hinzu kommt: Die Arbeitsbedingungen, insbesondere Schichtarbeit und hohe Verantwortung, führen häufig zu einer beruflichen Neuorientierung.

Maßnahmen der Landesregierung und neue Ausbildungswege

Um dem Personalmangel entgegenzuwirken, hat die Landesregierung Nordrhein-Westfalen verschiedene Maßnahmen gestartet. Eine davon ist die Unterstützung des Quereinstiegs durch die Initiative „Fokus Bahn“. Interessierte können innerhalb eines Jahres zur Lokführerin oder zum Lokführer umgeschult werden. Die Umschulung gilt jedoch als anspruchsvoll: Sie umfasst eine intensive Theorie- und Praxisphase. Nur etwa ein Drittel der Teilnehmer besteht am Ende die erforderlichen Prüfungen. Trotz dieser Hürden ist der Quereinstieg ein zentraler Baustein der Rekrutierungsstrategie.

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Kritik an den Verkehrsunternehmen und politische Reaktionen

NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) äußerte sich ebenfalls zur aktuellen Lage. Er sieht die Verantwortung nicht nur beim Land, sondern auch bei den Verkehrsunternehmen selbst. Diese hätten trotz bekannter Prognosen zur Altersstruktur nicht ausreichend vorgesorgt. Die Kritik richtet sich vor allem an die fehlende Initiative zur Ausbildung junger Menschen. In Zeiten wachsenden Mobilitätsbedarfs sei das ein strategischer Fehler gewesen, so Krischer.

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