
Ein Priester aus Ahaus wurde aufgrund des Verdachts auf sexuellen Missbrauch von sämtlichen priesterlichen und seelsorgerischen Tätigkeiten ausgeschlossen. Der Bischof von Münster zog damit Konsequenzen aus neuen Vorwürfen, die erst Anfang 2025 direkt von einer Betroffenen gemeldet wurden.
Die Entscheidung zum Ausschluss des Priesters traf der Bischof von Münster persönlich. Bereits in der Vergangenheit gab es drei Hinweise auf mögliches Fehlverhalten, doch damals fehlten Beweise für disziplinarische Maßnahmen. Erst als sich die Betroffene im Januar 2025 direkt meldete, wurden umfassende Konsequenzen gezogen.
Die Gemeindemitglieder in Ahaus und Ochtrup wurden während der Sonntagsmessen über die Vorwürfe und die daraus resultierenden Maßnahmen informiert. Diese Transparenz soll dazu beitragen, das Vertrauen in die Kirche zu erhalten und weiteren möglichen Betroffenen Mut machen, sich ebenfalls zu melden.
Die Vorwürfe gegen den Priester reichen weit zurück. Laut den aktuellen Erkenntnissen soll er ab 1995 eine Jugendliche in Ochtrup sexuell missbraucht haben. Ein weiterer Missbrauchsvorwurf aus dem Jahr 2022 konnte strafrechtlich nicht verfolgt werden, da die Tat bereits verjährt war. Allerdings erkannte das Bistum das Leid der betroffenen Person offiziell an.
Der Ausschluss des Priesters aus Ahaus ist nicht der erste Fall dieser Art in jüngster Zeit. Seit Januar 2025 hat das Bistum Münster bereits drei Priester wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauch suspendiert. Die Kirche setzt zunehmend auf eine konsequente Aufarbeitung und zieht bei Verdachtsfällen schneller Konsequenzen.
Die katholische Kirche sieht sich seit Jahren mit Missbrauchsskandalen konfrontiert. Das Bistum Münster verfolgt eine Strategie der Transparenz und ruft mögliche weitere Betroffene auf, sich zu melden. Um den Gemeinden Unterstützung zu bieten, lädt die Kirche in der kommenden Woche zu Gesprächsabenden in Ahaus und Ochtrup ein.