
Münster. Der Samstag, 23. August 2025, stand in Münster ganz im Zeichen der Ukraine. Hunderte Menschen beteiligten sich am Solidaritätsmarsch zum Unabhängigkeitstag der Ukraine, der anlässlich des 34. Jahrestages der ukrainischen Unabhängigkeit organisiert wurde. Mit Fahnen, Transparenten und einer eindrucksvollen 20 Meter langen Nationalflagge zogen sie durch die Stadt, um ein sichtbares Zeichen der Unterstützung zu setzen.
Gestartet wurde pünktlich um 11 Uhr an den Kugeln am Aasee. Von dort führte die Route über die Promenade, vorbei am Hauptbahnhof und weiter bis zum Prinzipalmarkt. Ziel war der Platz vor dem historischen Rathaus, in dem der Saal des Westfälischen Friedens liegt. Genau dort endete der Solidaritätszug und ging nahtlos in eine Kundgebung über.
Die Strecke war gesäumt von blau-gelben Fahnen, die den Marsch weithin sichtbar machten. Münsteranerinnen, Münsteraner und zahlreiche Geflüchtete aus der Ukraine beteiligten sich und verwandelten die Innenstadt für mehrere Stunden in ein Zeichen der Solidarität.
Ab 12 Uhr begann die zentrale Kundgebung vor dem Rathaus. Dort erwartete die Teilnehmenden ein abwechslungsreiches Programm:
Der Chor „Tscherwona Kalyna“ trug traditionelle Lieder vor.
Die Tanzgruppe „Ptashky“ präsentierte ukrainische Folklore.
Das Duo „Religimus“ begleitete musikalisch.
Zwischen den kulturellen Beiträgen standen Reden im Mittelpunkt. Mariya Sharko vom Verein „Ukrainische Sprache und Kultur in Münster“ betonte, dass die Grenzen eines souveränen Landes unantastbar seien. Bürgermeisterin Maria Winkel hob in ihrer Ansprache hervor, dass Münster fest an der Seite der Ukraine stehe. Auch Weihbischof Dr. Stefan Zekorn und Vertreter ukrainischer Organisationen sprachen zu den Versammelten.
Die klare Botschaft des Solidaritätsmarschs zum Unabhängigkeitstag der Ukraine: Freiheit und Unabhängigkeit sind nicht verhandelbar. Sichtbarkeit, Identität und Solidarität standen im Vordergrund. Gerade in Zeiten anhaltender Spannungen wurde deutlich, wie stark die ukrainische Gemeinschaft in Münster verwurzelt ist und wie groß die Unterstützung aus der Bevölkerung ist.
Der 24. August 1991 markiert die Unabhängigkeitserklärung der Ukraine nach dem Zerfall der Sowjetunion. In Münster wurde der Jahrestag einen Tag früher gefeiert. Das Zusammenspiel aus Kultur, Politik und Zivilgesellschaft machte deutlich, dass Solidarität auch weit entfernt von der Ukraine gelebt wird.