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Streik in LWL-Kliniken Münster: Patienten müssen mit Einschränkungen rechnen

Streik LWL-Kliniken Münster: Beschäftigte in Gesundheitseinrichtungen streiken in NRW. Auch LWL-Kliniken Münster und Lengerich melden Einschränkungen.
Foto: Parentingupstream

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Die Gewerkschaft Verdi hat in Nordrhein-Westfalen Beschäftigte von Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Rettungsdiensten zum Warnstreik aufgerufen. Rund eine Woche vor Beginn der neuen Tarifrunde im öffentlichen Dienst legen sie landesweit die Arbeit nieder. Auch im Münsterland beteiligen sich viele Mitarbeiter an dem Streik. Besonders im Fokus steht der Streik der LWL-Kliniken, der an den Kliniken in Münster und Lengerich besonders spürbar ist.

Hintergrund des Warnstreiks

Warnstreiks im öffentlichen Dienst sind in diesen Wochen keine Seltenheit. Ein Warnstreik ist eine befristete Arbeitsniederlegung, mit der die Beschäftigten vor der nächsten Tarifverhandlung ihre Forderungen unterstreichen. Auch in anderen Bereichen wie Kitas, Verkehrsbetrieben oder Stadtverwaltungen gab es zuletzt Arbeitsniederlegungen. So blieben etwa mancherorts Kindertagesstätten geschlossen und Busse sowie Bahnen standen still. Nun richtet sich der Protest auf das Gesundheitswesen. Bundesweit folgen Beschäftigte von Gesundheitseinrichtungen dem Aufruf zum Warnstreik. Auch Personal in von Bund oder Kommunen betriebenen Kliniken und Pflegeheimen beteiligt sich daran. Dieser umfassende Arbeitskampf im Gesundheitsbereich schließt regionale Aktionen – etwa den Streik in den LWL-Kliniken Münster – mit ein.

Das sagt Ver.di

Eine Woche vor den Verhandlungen soll so der Druck auf die öffentlichen Arbeitgeber erhöht werden. Verdi-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler kritisierte in diesem Zusammenhang, dass die öffentlichen Arbeitgeber die täglichen Leistungen der Beschäftigten im Gesundheitswesen nicht ausreichend würdigen. Verdi fordert in den anstehenden Verhandlungen deutliche Verbesserungen für das Personal. So verlangt die Gewerkschaft etwa acht Prozent mehr Lohn, mindestens jedoch 350 Euro zusätzlich im Monat. Außerdem sollen höhere Zuschläge für Nacht- und Schichtarbeit sowie drei zusätzliche freie Tage im Jahr durchgesetzt werden. Die Arbeitgeberseite lehnt diese Forderungen bislang als unrealistisch ab. Die nächste Verhandlungsrunde zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern ist für Mitte März in Potsdam angesetzt.

Streik LWL-Kliniken Münster: Betroffene Einrichtungen

Im Münsterland beteiligen sich unter anderem die LWL-Klinik Münster und die LWL-Klinik Lengerich an dem Warnstreik. Mitarbeiter dieser psychiatrischen Fachkliniken haben ihre Arbeit niedergelegt, um den Forderungen Nachdruck zu verleihen. Doch nicht nur im Münsterland, sondern in ganz NRW sind Gesundheitseinrichtungen betroffen. In Ostwestfalen-Lippe, im Rheinland und im Ruhrgebiet kommt es ebenfalls in vielen Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen zu Ausständen. Eine Verdi-Liste nennt beispielsweise Kliniken in Städten wie Bielefeld, Köln, Essen oder Dortmund, in denen ebenfalls gestreikt wird. Damit zeigt sich ein landesweit einheitliches Bild: Das Pflege- und Klinikpersonal steht solidarisch zusammen.

Einschränkungen in der Gesundheitsversorgung

Krankenhäuser und Pflegeheime können während des Warnstreiks nur einen begrenzten Service anbieten. Patienten müssen sich auf Verzögerungen und Ausfälle einstellen. Nicht dringliche Behandlungen und Operationen werden vielerorts verschoben. In den betroffenen Kliniken wird eine Notfallversorgung sichergestellt, doch routinemäßige Abläufe geraten ins Stocken. Für die Bevölkerung bedeutet das vorübergehend eingeschränkte Angebote im Gesundheitswesen. Die Gewerkschaft bittet Patienten und Angehörige um Verständnis für die befristeten Einschränkungen.

Protestaktionen in Bad Oeynhausen

In Bad Oeynhausen (Ostwestfalen) finden am Streiktag zentrale Protestaktionen statt. Am Morgen ziehen dort Mitarbeiter in einem Demonstrationszug durch die Stadt. Im Anschluss versammeln sich die Streikenden zu einer zentralen Kundgebung. Dort soll auch Verdi-Bundesvorsitzender Frank Werneke zu den Teilnehmern sprechen. Zu der Kundgebung werden Hunderte Teilnehmende aus der Region erwartet. Die Aktionen stehen unter dem Motto: „Zeit ist Geld – wir fordern beides, weil wir es wert sind“. Mit solchen Aktionen macht die Gewerkschaft den Druck der Basis sichtbar.

Damit wird kurz vor den entscheidenden Tarifgesprächen ein klares Signal an die Arbeitgeber gesendet. Mit den Aktionen der vergangenen Wochen haben die Angestellten ihre Entschlossenheit deutlich gemacht.