Provinzial Logo
Consident.de

Streit um Abfallgebühren in Münster: SPD fordert Stabilität, awm verweist auf Service

Streit um Abfallgebühren in Münster: Die SPD fordert Stabilität und Transparenz, während die awm die Gebührenhöhe mit dem umfangreichen Serviceangebot rechtfertigen.
Bild von Manfred Richter auf Pixabay

Teilen:

Münster. Die Debatte um die Abfallgebühren in Münster nimmt Fahrt auf. Der Bund der Steuerzahler (BdSt) sieht Münster im NRW-weiten Vergleich weiterhin an der Spitze der teuersten Städte. Das sorgt für Kritik, aber auch für Widerspruch. Während die SPD-Fraktion im Rat die finanzielle Belastung für die Haushalte anerkennt, stellt sie klar, dass Senkungen nur dann möglich seien, wenn gleichzeitig Leistungen gestrichen würden. Die Abfallwirtschaftsbetriebe Münster (awm) wiederum verteidigen die Gebührenhöhe mit dem Hinweis auf das breite Servicepaket, das die Bürgerinnen und Bürger in Münster nutzen können.

SPD betont Stabilität bei den Abfallgebühren in Münster

Nach Ansicht der SPD müssen die Abfallgebühren in Münster nachvollziehbar und stabil bleiben. „Die Gebühren sind hoch und für viele Familien eine spürbare Belastung. Dennoch ist es gelungen, sie seit vier Jahren nicht zu erhöhen“, sagt Lia Kirsch, Vorsitzende der SPD-Fraktion. Wer eine Senkung fordere, müsse zugleich offenlegen, welche Serviceleistungen dafür wegfallen sollen. Damit will die SPD Transparenz schaffen und verhindern, dass unrealistische Erwartungen geweckt werden.

Hedwig Liekefedt, umweltpolitische Sprecherin der SPD, hebt hervor, dass Münster im Vergleich zu vielen anderen Kommunen deutlich besser aufgestellt sei. Monatliche Sperrgut- und Grünabfallabfuhr, ein engmaschiges Netz an Recyclinghöfen und die kostenlose Abgabe vieler Wertstoffe würden den Bürgerinnen und Bürgern geboten. Dieses Servicepaket sei ein klarer Mehrwert, den es zu erhalten gelte – auch wenn die Gebühren dadurch nicht auf dem untersten Niveau liegen könnten.

AWM verteidigen Gebührenhöhe mit Serviceangebot

Die awm stellen sich entschieden gegen die Kritik des BdSt. Das Ranking basiere auf Modellhaushalten, die die spezifischen Rahmenbedingungen in Münster nicht realistisch abbildeten. Unter Berücksichtigung des umfangreichen Serviceangebots liege Münster laut awm sogar unter dem Durchschnitt. Besonders betont wird, dass die Gebühren bis 2025 stabil gehalten wurden – ein Umstand, der in vielen anderen Städten nicht selbstverständlich sei.

Gleichzeitig kündigte die Stadt Münster jedoch an, dass die Abfallgebühren im Jahr 2026 um knapp elf Prozent steigen sollen. Dieser angekündigte Anstieg sorgt schon jetzt für Diskussionen im Rat und in der Öffentlichkeit. Die awm argumentieren, dass diese Entwicklung unausweichlich sei, um die Kosten für das aufwendige Serviceangebot langfristig decken zu können.

Unterschiedliche Sichtweisen prägen die Debatte

Die Diskussion um die Abfallgebühren in Münster macht deutlich, wie unterschiedlich Kosten und Leistungen bewertet werden. Der Bund der Steuerzahler richtet seinen Blick ausschließlich auf die Höhe der Gebühren und führt Münster 2025 erneut als Spitzenreiter in NRW. Die SPD legt den Fokus hingegen auf die reale Belastung der Bürgerinnen und Bürger, verbindet aber jede Diskussion über Senkungen mit klaren Konsequenzen. Die awm wiederum setzen auf die Argumentation, dass Servicequalität und Stabilität im Vordergrund stehen müssen und einfache Vergleiche die Realität verzerren.

Teilen:

Münster Map
Zum Aktivieren tippen
Route anzeigen

Mehr Beiträge: