
Münster. Der Herbst 2025 verspricht spektakuläre Nächte für Himmelsbeobachterinnen und Himmelsbeobachte. Gleich zwei Supermonde und mehrere Ströme von Sternschnuppen können in den kommenden Wochen am Himmel über Münster beobachtet werden. Außerdem sorgt der Komet C/2025 A6 (Lemmon) voraussichtlich im Oktober und November für Aufsehen. Wer die Naturphänomene bestaunen möchte, sollte sich auf klare Nächte, dunkle Orte und warme Kleidung einstellen.
Die beiden Supermonde des Jahres 2025 sind laut Astronominnen und Astronomen am 5. November und 4. Dezember zu sehen. Als Supermond bezeichnet man einen Vollmond, der sich besonders nah an der Erde befindet – innerhalb von etwa 90 Prozent seiner minimalen Distanz. Dadurch wirkt er heller und größer als gewöhnlich, auch wenn der Unterschied mit bloßem Auge oft schwer zu erkennen ist.
In Münster lohnt sich der Blick besonders beim Mondaufgang. Am 5. November erscheint der Mond gegen 17 Uhr über dem östlichen Horizont, am 4. Dezember rund eine halbe Stunde früher. Wer den „Riesenmond“ eindrucksvoll erleben möchte, findet am Aasee, auf dem Schlossplatz oder an den Feldwegen bei Nienberge besonders gute Bedingungen. Der optische Effekt ist am stärksten, wenn der Mond niedrig über der Skyline steht.
Neben den Supermonden bietet der Herbst auch ideale Bedingungen für Sternschnuppenfans. Besonders aktiv sind die Draconiden (bis etwa 10. Oktober) und die Orioniden, die zwischen dem 2. Oktober und 7. November zu beobachten sind. Das Maximum der Orioniden wird um den 21. Oktober erwartet – mit bis zu 20 Meteoren pro Stunde unter optimalen Bedingungen.
Die Orioniden stammen aus den Überresten des berühmten Halleyschen Kometen. In der Nacht vom 20. auf den 21. Oktober fällt der Neumond genau in die Aktivitätsphase, wodurch kein störendes Mondlicht den Himmel aufhellt. Beste Beobachtungszeit: zwischen 2 und 5 Uhr morgens, mit Blick nach Südosten in Richtung des Sternbilds Orion.
Für die Draconiden empfiehlt sich der Blick schon am frühen Abend zwischen 19:30 und 22:30 Uhr Richtung Nordwesten. Ihre Aktivität ist unregelmäßig – manchmal gibt es kurze, intensive Ausbrüche, in anderen Jahren nur wenige Meteore.
Ein weiteres Highlight ist der Komet C/2025 A6 (Lemmon), der ab Mitte Oktober am Abendhimmel erscheinen soll. Sein erdnächster Punkt wird am 20. Oktober erreicht – in etwa 89 Millionen Kilometern Entfernung. Fachleute erwarten, dass er eine Helligkeit von Magnitude 4 bis 5 erreichen könnte, was ihn mit einem Fernglas oder unter besonders dunklem Himmel sogar mit bloßem Auge sichtbar macht.
In Münster lässt sich der Komet zwischen dem 12. Oktober und 2. November kurz nach Einbruch der Dunkelheit beobachten. Am besten sichtbar ist er vom 20. bis 24. Oktober, zwischen 19:45 und 21:00 Uhr, mit Blick in den Nordwesten. Zur Orientierung hilft der rötlich leuchtende Stern Arktur – Lemmon befindet sich etwas darunter und rechts.
Fotofans sollten ein Stativ, ein lichtstarkes Objektiv und eine Kamera mit manueller Belichtung nutzen. Bereits 5–10 Sekunden Belichtungszeit können die Bewegung des Kometen sichtbar machen.
Für beste Sichtverhältnisse gilt: Je weiter entfernt von Stadtlicht, desto besser. In Münster eignen sich die Randbereiche der Hohen Ward bei Hiltrup, die Bockholter Berge oder die Feldwege nördlich von Altenberge besonders gut.
Wichtig ist eine ausreichende Dunkeladaption: Augen etwa 20 Minuten an die Dunkelheit gewöhnen, um schwache Lichtquellen besser wahrzunehmen. Eine Stirnlampe mit Rotlicht, warme Kleidung, Isomatte und Thermoskanne machen die Beobachtungsnacht angenehmer.
Das LWL-Museum für Naturkunde und die Volkssternwarte Münster bieten in diesem Zeitraum regelmäßig Himmelsführungen und Beobachtungsabende an. Besucherinnen und Besucher können dort nicht nur die Supermonde und Sternschnuppen beobachten, sondern auch aktuelle Positionen von Planeten, Sternbildern und Kometen erfahren.
Obwohl Wetterbedingungen im Oktober und November oft wechselhaft sind, lohnt es sich, spontan auf klarere Nächte zu reagieren. Bei günstiger Sicht kann Münster im Herbst 2025 gleich mehrere außergewöhnliche Himmelsschauspiele erleben – von Supermonden über Orioniden bis hin zum Besuch des Kometen Lemmon.