
Der Straßenkarneval in Köln und Düsseldorf verzeichnete in diesem Jahr deutlich weniger Besucher als in den Vorjahren. Besonders auffällig war der Rückgang an beliebten Hotspots wie der Zülpicher Straße und dem Alten Markt in Köln sowie in der Düsseldorfer Altstadt. Bereits am Abend leerten sich die Feierbereiche spürbar, und Rettungssanitäter hatten kaum noch Einsätze.
Ein Hauptgrund für die geringere Beteiligung könnten Sicherheitsbedenken gewesen sein. Terror-Drohungen in sozialen Netzwerken sorgten für Verunsicherung. Die Erinnerungen an vergangene Anschläge in München, Aschaffenburg und Solingen sind noch frisch. Obwohl das Bundeskriminalamt (BKA) die Drohungen als „Propaganda“ einstufte, bleibt die Bedrohung durch islamistischen Terrorismus weiterhin präsent. Rund 10.000 Polizeikräfte waren im Einsatz, unterstützt durch Sperrungen, Polizeidrohnen und Betonblöcke.
Einige Besucher fühlten sich durch die starke Polizeipräsenz sicherer, andere jedoch empfanden das Feiern hinter Betonbarrieren und Polizeiketten als bedrückend. Diese unterschiedliche Wahrnehmung könnte viele Feierfreudige davon abgehalten haben, überhaupt zum Karneval zu kommen.
Auch das Wetter spielte eine Rolle. Während es zunächst sonnig war, brachten Wind und Regen am Nachmittag eine spürbare Abkühlung. Viele der typischen Karneval-Hotspots leerten sich bereits frühzeitig. Hinzu kamen gestiegene Preise für Bier und Gastronomie. Für viele war der Besuch von Kneipen und weiteren Feierorten schlichtweg zu teuer.
Neben Sicherheitsbedenken und Wetterbedingungen könnte auch die aktuelle Krankheitswelle in Deutschland zur geringeren Besucherzahl beigetragen haben. Ein hoher Krankenstand sorgte dafür, dass viele Karnevalisten zu Hause blieben.
Anders präsentierte sich die Situation in kleineren Städten wie Aachen, Arnsberg und Wesel. Hier verlief der Karneval weitgehend normal, wenn auch mit verstärkten Sicherheitsvorkehrungen. Die Feierlaune schien in diesen Regionen weniger beeinträchtigt.