
Münster/AI. Monatelang mussten sich Fahrgäste auf den Regionalbahnlinien in Nordrhein-Westfalen mit ausgedünnten Fahrplänen arrangieren. Taktlücken, Zugausfälle und eingeschränkte Verbindungen prägten den Alltag – vor allem im Münsterland. Pendler und Studierende waren gezwungen, auf überfüllte Züge auszuweichen oder ganz auf das Auto umzusteigen. Jetzt gibt es Hoffnung: Die Eurobahn kündigt die Rückkehr zum Regelfahrplan auf mehreren wichtigen Linien an. Ab Oktober fahren RB 65 und RB 66 wieder stündlich. Auch der RE 13 soll ab Mitte September wieder vollständig verkehren. Die schrittweise Rückkehr zur Normalität nimmt damit weiter Form an.
Die Rückkehr zum Regelfahrplan auf der RB 66 („Teuto-Bahn“) bringt eine spürbare Verbesserung für Reisende zwischen Münster und Osnabrück. Seit längerer Zeit war diese wichtige Verbindung nur im Zweistundentakt bedient worden – sehr zum Ärger vieler Pendler, Studierender und Berufstätiger. Ab dem 6. Oktober kehrt die Eurobahn auf dieser Strecke zum gewohnten Stundentakt zurück. Das bedeutet: Deutlich mehr Flexibilität und kürzere Wartezeiten für Fahrgäste.
Auch auf der RB 65 („Ems-Bahn“ zwischen Münster und Rheine) wird das Angebot deutlich verbessert. In den morgendlichen Stoßzeiten bietet die Eurobahn acht zusätzliche Fahrten an. Das bedeutet, dass zentrale Halte wie Münster Zentrum Nord, Sprakel, Reckenfeld und Rheine-Mesum künftig wieder zwei Mal pro Stunde angefahren werden. Der Fokus liegt hier klar auf der Entlastung des Berufsverkehrs – ein entscheidender Schritt für mehr Pünktlichkeit und Komfort.
Doch nicht nur das Münsterland profitiert von der Rückkehr zum Regelfahrplan. Auch auf der Strecke des RE 13 („Maas-Wupper-Express“) zwischen Venlo und Hamm kündigt die Eurobahn Verbesserungen an. Ab dem 15. September 2025 sollen wieder alle Verbindungen planmäßig verkehren. Damit können Reisende auch diese wichtige Ost-West-Achse verlässlich nutzen.
Der Betrieb auf der Linie wird durch den Train Charter Service (TCS) unterstützt, den der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) als zusätzlichen Dienstleister beauftragt hat. Trotz dieser positiven Entwicklung müssen Fahrgäste jedoch mit vereinzelten Einschränkungen rechnen. Für das letzte Quartal des Jahres sind auf der Strecke bauliche Maßnahmen angekündigt, die den Fahrplan zeitweise beeinträchtigen könnten.
Dass der Wiederaufbau der Fahrpläne funktioniert, zeigt ein Blick auf den RE 3 („Rhein-Emscher-Express“). Bereits im Mai hatte die Eurobahn angekündigt, die Linie schrittweise wieder hochzufahren. Seit dem 16. Juni bedient das Unternehmen wieder die Tagesfahrten. Die Bilanz fällt positiv aus: Zwischen dem 16. Juni und dem 31. Juli kam es nur bei zwölf Fahrten zu Ausfällen – bei mehreren Hundert geplanten Fahrten ein deutliches Zeichen für die Stabilisierung des Betriebs.
Ab dem 1. August übernimmt die Eurobahn auch die restlichen Tagesfahrten, abends bleibt es noch bei Lücken. Doch ab dem 1. September soll auch der Abendverkehr wieder vollständig aufgenommen werden – ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zurück zur Normalität.
Teutoburger-Wald-Netz (TWN):
RB 65 (Ems-Bahn): 8 zusätzliche Fahrten im Berufsverkehr ab 6. Oktober
RB 66 (Teuto-Bahn): Stundentakt ab 6. Oktober
RB 78 (Porta-Express): Keine Änderungen
Maas-Rhein-Lippe-Netz (MRLN):
RE 3 (Rhein-Emscher-Express): Vollständige Rückkehr zum Regelfahrplan bis 1. September
RE 13 (Maas-Wupper-Express): Vollbetrieb ab 15. September mit TCS-Unterstützung
Ostwestfalen-Lippe-Netz (OWL):
RB 67 (Warendorfer): Regelbetrieb ab 25. August
RE 82 (Leineweber): Aktuelle Einschränkungen bleiben bestehen
Hellweg-Netz (HWN):
RB 89 (Ems-Börde-Bahn): Rückkehr zum Regelbetrieb ab 25. August
Die Rückkehr zum Regelfahrplan auf mehreren Linien markiert einen wichtigen Wendepunkt für den Nahverkehr in NRW. Besonders im Münsterland zeigt sich die Entlastung sofort: Weniger Verspätungen, bessere Anbindung, mehr Fahrmöglichkeiten. Die Zusammenarbeit mit Partnern wie dem TCS und die Etappenstrategie bei der Wiedereinführung des Vollbetriebs zeigen, dass die Eurobahn aus den vergangenen Monaten gelernt hat. Pendlerinnen und Pendler dürfen vorsichtig optimistisch sein – die Bahn kehrt zur Verlässlichkeit zurück.