In NRW sorgt eine Kombination aus milden Wintern und der afrikanischen Schweinepest für eine stetige Zunahme der Wildschweinplage. Die unkontrollierte Vermehrung der Tiere führt zu Herausforderungen im Bereich der Jagd und Landwirtschaft. Eine weitere Ausbreitung des Virus könnte landwirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe verursachen und das Risiko einer Übertragung auf Nutztiere erhöhen.
Um die Ausbreitung der afrikanischen Schweinepest einzudämmen, wurde die Jagd auf Wildschweine intensiviert. Im Jagdjahr 2023/24 wurden in NRW 41.611 Wildschweine erlegt – ein Anstieg von 40 % im Vergleich zum Vorjahr. Diese Maßnahmen sind Teil einer Präventionsstrategie, die das Infektionsrisiko für Nutztiere verringern soll. Auch die Jagd auf andere Wildtiere nimmt zu, da deren Überpopulation und die Ausbreitung in städtische Gebiete neue Herausforderungen darstellen.
Nicht nur Wildschweine sind von der Jagd betroffen. Die Zahl der erlegten Waschbären stieg im gleichen Zeitraum um 22 % auf 30.023 Tiere. Diese Tiere vermehren sich zunehmend in urbanen Gebieten und suchen Nahrung in Mülltonnen. Ebenso stark betroffen sind Nil-, Grau- und Kanadagänse. Besonders Nilgänse hinterlassen große Mengen Kot in Parks, was für Städte eine Herausforderung darstellt. Die Jagd auf Nilgänse verzeichnete mit 15.419 Tieren einen Anstieg von 10 %.
In städtischen Gebieten ist die sogenannte „Gänseplage“ ein zunehmendes Problem. Kanadagänse und Nilgänse verursachen durch Kot und das Verdrängen heimischer Arten eine erhebliche Belastung. Dies stellt Anwohner und Kommunen vor Probleme, da Parks und Grünflächen stark verschmutzt werden.
Laut der nordrhein-westfälischen Landwirtschaftsministerin spielt die Jägerschaft eine zentrale Rolle für das Gleichgewicht von Wald und Wild. Die jährliche Jagdstatistik dokumentiert alle erlegten Tiere, einschließlich solcher, die durch Unfälle verendet sind. Die Jäger sorgen durch gezielte Entnahme für die Stabilisierung der Wildbestände und tragen zur Eindämmung von Krankheitsübertragungen bei.