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Massive Kürzungen nötig: Theater Münster kämpft mit Millionenverlust

Theater Münster: Entscheidung über Generalintendanz gefallen. Stadt Münster setzt auf Neuanfang und plant eine Neuausschreibung der Position ab 2027. Das Theater Münster rutscht in ein Defizit von 1,2 Millionen Euro. Jetzt drohen Kürzungen und ein Sparkurs mit Folgen.
Foto: Andreas Glöckner

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Das Theater Münster steht vor einem massiven finanziellen Problem: Für die Spielzeit 2025/2026 wird ein Defizit von rund 1,2 Millionen Euro erwartet. Damit droht dem wichtigsten Kulturhaus der Stadt ein schwerwiegender Einschnitt. Die ohnehin angespannte Lage verschärft sich. Die Stadt muss reagieren – doch die geplanten Maßnahmen könnten nicht nur den Betrieb belasten, sondern auch das kulturelle Angebot einschränken. Das Defizit ist längst mehr als nur eine Haushaltszeile – es ist ein Alarmsignal.

Steigende Kosten treiben das Theater an die Grenze

Ursachen für das Defizit sind drastisch gestiegene Materialpreise, höhere Personalkosten und ein allgemeiner Anstieg der Betriebsausgaben. Obwohl der Wirtschaftsplan das Minus bereits im Vorjahr andeutete, wurde es nun bittere Realität. Trotz vorsichtiger Kalkulation lässt sich das Finanzloch offenbar nicht mehr verhindern. Die kulturelle Infrastruktur der Stadt steht damit unter Druck.

Sparmaßnahmen treffen Personal und Ausstattung

Die Stadt plant drastische Einschnitte. Beim Personal sollen rund 480.000 Euro eingespart werden – allein in der nächsten Spielzeit. Auch bei Bühnenbild, Technik und Gebäudeunterhaltung wird der Rotstift angesetzt. Die Ausgabensteigerung für Sachkosten soll auf maximal 1,5 % pro Jahr begrenzt bleiben. Ob das reicht, ist fraglich. Die Gefahr: Einsparungen könnten sich direkt auf die Qualität der Produktionen auswirken.

Theater sucht Auswege – Publikum bleibt treu

Trotz allem gelingt es dem Theater noch, sein Publikum zu binden. Für 2025/2026 rechnet die Leitung mit rund 185.000 Besuchern. Neue Abo-Kampagnen zeigen erste Erfolge: über 700 neue Festplatz-Abos, mehr als 350 Schnupper-Abos. Auch Gastspiele und Vermietungen sollen zusätzliche Einnahmen bringen. Doch die Möglichkeiten sind begrenzt.

Kulturdezernentin warnt vor schwierigen Entscheidungen

Kulturdezernentin Cornelia Wilkens spricht von einem „längeren Weg mit herausfordernden Entscheidungen“. Die strukturelle Weiterentwicklung sei notwendig – doch der Preis könnte hoch sein. Die geplanten Erträge liegen bei 32,74 Millionen Euro, die Ausgaben bei 33,94 Millionen. Das Investitionsvolumen beträgt nur 875.000 Euro. Das Theater Münster vor Defizit – und die Kulturpolitik vor einem Scheideweg.

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