
Am 21. Juni feiert ein neues Veranstaltungsformat Premiere im Nachtleben Münsters: Qlash, eine queere Techno-Party am Hawerkamp, lädt erstmals ins Conny Kramer ein. Hinter dem Projekt stehen die beiden Initiatoren Kevin Böhmer und Dario de Faria Grazina, die mit der neuen Reihe einen bewussten Akzent in der Clubszene setzen möchten. Während viele queere Veranstaltungen in Münster über die Jahre verschwunden oder stark verändert worden sind, will Qlash gezielt einen Ort für queere Kultur, Musik und Sichtbarkeit schaffen – jenseits klassischer Pride-Events.
Techno ist in Münster das dominante Musikgenre im Nachtleben – mit zahlreichen Veranstaltungsreihen, Festivals und Kollektiven. Queere Akzente bleiben jedoch meist randständig oder gar unsichtbar. „Wir wollen nicht nur queere Räume schaffen, sondern auch aktiv Teil der bestehenden Szene sein“, erklärt Mitveranstalter Kevin Böhmer. Gemeinsam mit Dario de Faria Grazina entwickelte er das Konzept für Qlash, das queere Perspektiven in das Zentrum elektronischer Clubkultur rücken soll.
Ein weiterer Auslöser: Viele queere Partys sind in Münster in den letzten Jahren verschwunden oder haben sich stark verändert. Die Pride-Party etwa, lange ein fester Bestandteil des queeren Veranstaltungskalenders, existiert in ihrer ursprünglichen Form nicht mehr. Qlash will diese Lücke schließen – mit einem Format, das sowohl sicherer Raum als auch Teil einer breiteren Szene ist.
Das Konzept von Qlash verbindet elektronische Musik mit politischem Bewusstsein. Musikalisch liegt der Fokus auf Techno, House und Elektro, gespielt von lokalen und queeren DJs. Die Auswahl der Acts folgt dabei nicht nur musikalischen Kriterien, sondern auch dem Anspruch, marginalisierten Perspektiven eine Bühne zu bieten. Der Abend ist nicht als geschlossene Community-Veranstaltung gedacht, sondern lädt ausdrücklich auch Allys und interessierte Clubgänger:innen ein.
„Wir sehen das als Einladung an die Szene, gemeinsam Clubkultur zu gestalten – offen, respektvoll und vielfältig“, sagt de Faria Grazina. Damit unterscheidet sich Qlash bewusst von rein kommerziellen Formaten. Ziel ist es, langfristig eine Plattform zu schaffen, auf der queere Kultur Teil des Cluballtags wird – nicht nur einmal im Jahr, sondern regelmäßig.
Ein zentrales Anliegen der Veranstalter ist es, mit Qlash einen Raum zu schaffen, in dem sich Menschen ungeachtet von Geschlecht, Herkunft oder sexueller Identität sicher bewegen können. Diskriminierendes Verhalten wie Rassismus, Sexismus, Transfeindlichkeit oder Homophobie wird nicht geduldet. Die Veranstalter machen deutlich: Jeder ist willkommen – unabhängig davon, ob er oder sie in Netzhemd, Drag-Outfit, Leder oder Alltagskleidung erscheint. Entscheidend ist ein respektvoller Umgang miteinander. Der Anspruch von Qlash ist es, Kultur, Musik und Haltung zusammenzudenken – ohne dass dabei der Spaß zu kurz kommt.
Datum: Samstag, 21. Juni
Ort: Conny Kramer, Hawerkamp 31, Münster
Einlass: ab 23:59 Uhr
Musik: Techno, Elektro, House
Eintritt: 10 € im Vorverkauf, 12 € an der Abendkasse
Die Veranstalter kündigen bereits an, dass weitere Ausgaben folgen sollen. Auch Kooperationen mit anderen Formaten sind denkbar – etwa mit queeren Barabenden oder Kulturinitiativen.